Denkmaldatenbank
Galiläakirche
09045102 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Friedrichshain |
Adressen | Rigaer Straße 9, 10 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Kirche ev. & Gemeindehaus |
Datierung | 1909-1910 |
Entwurf | Dinklage und Paulus (Architektensozietät) |
Bauherr | Berliner Stadtsynodalverband |
Schon 1896 war die Gemeinde der Samariterkirche auf siebzigtausend Mitglieder angewachsen, und deren Zahl nahm mit der fortschreitenden Bautätigkeit in dieser Gegend weiter zu. Daher wurde 1906 vom Berliner Synodalverband beschlossen, eine Tochtergemeinde zu gründen, die auch einen eigenen Kirchenbau erhalten sollte. Die finanziellen Mittel reichten jedoch nur für den Ankauf eines kleinen, sich nach Süden verjüngenden Grundstücks in der Rigaer Straße 9-10. Die Architekten August Dinklage und Ernst Paulus, mit der Bauaufgabe durch eine Reihe von Kirchenbauten vertraut, lösten 1909-10 das Problem der Raumnot, indem sie die Galiläakirche und das Gemeindehaus in die Straßenfront einbanden. (1) Darüber hinaus paßten sie ihr neogotisches Gebäude in Material, Farbe und Formensprache weitgehend der westlich angrenzenden Liebig-Schule an, verzichteten jedoch auf kleinteilige Details und setzten sich mit einer dramatischen Gestaltung der Silhouette ab. Sie machten die fehlende Entfaltungsmöglichkeit der Kirche durch einen imposanten, fünfzig Meter hohen Turm mit verkupfertem Spitzhelm wett, der zusammen mit zwei kleineren Türmchen am Gemeindehaus und über dem Turmtreppenhaus im Straßenraum ein eindrucksvolles Zeichen setzt. (2) Der Kirchenraum wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. Aus der Erbauungszeit stammt u.a. die umlaufende Empore und eine amboartige Kanzel hinter dem Altar. Anstelle der zerstörten Decke trat in den fünfziger Jahren eine kassettenartige Oberlichtdecke.
(1) Vgl. Badstübner, S. 197, Abb. S. 169; Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Hauptstadt Berlin I, S. 452; Berlin-Friedrichshain, S. 50-51, 54-55; Dehio, S. 79; Gensch/Liesigk/Michaelis, S. 387; Kieling; Kühne/Stephani, S. 404-405.
(2) Am 3. Februar 1945 wurde der Bau teilweise zerstört, 1951 begann der Wiederaufbau. 1960 wurden die Kirchenfenster erneuert, 1963 und 1978 mußte das Dach neu eingedeckt werden. Der Turm wurde 1975 saniert.
Literatur:
- Badstübner, Kirchen, 1987 / Seite S. 197, Abb. S. 169
- Bau- und Kunstdenkmale Berlin I, Berlin 1983 / Seite S. 452
- Dehio, Berlin und Potsdam, 1983 / Seite S. 79
- Eickenjäger, Berlin-Friedrichshain, 1979 / Seite S. 54/55
- Kieling, Baumeister, 1990 / Seite ..
- Kühne, Stephani/ Kirchen, 1978 / Seite S. 404/405.
- Topographie Friedrichshain, 1996 / Seite 170
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