Denkmaldatenbank

Mietshausgruppe Steinplatz 3 Carmerstraße 18, 19 Uhlandstraße 1, 2

Obj.-Dok.-Nr. 09040614
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Steinplatz 3

Carmerstraße 18, 19

Uhlandstraße 1, 2
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Mietshausgruppe
Datierung 1894-1895
Umbau 1933
Entwurf Knoll, Th. (Architekt)
Entwurf Haase, Gustav (Architekt)
Entwurf Knoll, Th. (Architekt)
Bauherr Reimer, Carl (Rentier)
Bauherr Drucker, Max & Haase, Gustav (Kaufmann & Maurermeister)
Entwurf Bielenberg und Moser (Architekt)

An der Südseite des Steinplatzes, auf der spitzwinkligen Fläche zwischen Uhland- und Carmerstraße, umschließen die drei etwa zeitgleich 1894-95 entstandenen Mietshäuser Steinplatz 3, Carmerstraße 18-19 und Uhlandstraße 1-2 mit ihren fünfgeschossigen Vorderhäusern und zwei kurzen Seitenflügeln einen großen gemeinsamen Innenhof. (1) Die beiden Häuser Steinplatz 3 und Uhlandstraße 2 führte der Maurermeister Theodor Knoll aus, das Haus Carmerstraße 18 errichtete der Architekt und Maurermeister Gustav Haase. (2) Seit Anfang der 1920er Jahre, als ein neuer Eigentümer die drei Mietshäuser erwarb und 1924 den Hof an der Südseite durch einen Garagenbau mit Bürogeschossen schließen ließ, sind sie als Mietshausgruppe zusammengefasst. Mit ihren spätklassizistischen, zum Teil aufwendig dekorierten Stuckfassaden, den Vorgärten und ehemals großzügigen Achtzimmerwohnungen, die 1933 durch die Architekten Bielenberg & Moser geteilt wurden, gehören die drei Häuser zu den typischen herrschaftlichen Wohnbauten, die hier kurz vor der Jahrhundertwende die ältere Villenbebauung verdrängten und bis heute das Gebiet zwischen Steinplatz und Savignyplatz prägen. Im Hof, der durch die Tordurchfahrt im Haus Uhlandstraße 2 zugänglich ist, stellen das 1924 durch den Architekten Fritz Redlin erbaute Garagengebäude mit dem halbrunden Büroaufbau zwischen den Seitenflügeln der Häuser an Uhland- und Carmerstraße sowie eine zweite Garage, die 1925 eingeschossig in der Mitte des Hofes von Kurt Weise eingefügt wurde, gut erhaltene Zeugnisse für die in dieser Zeit rasant zunehmende Bedeutung der Automobilisierung in Charlottenburg dar.


(1) Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. A, Die Voraussetzungen, Die Entwicklung der Wohngebiete, Berlin 1970, S. 65-66; db 59 (1925), S. 565-566.

(2) Heute hat der westliche Flügel des Hauses Steinplatz 3 die Adresse Carmerstraße 19, der östliche Uhlandstraße 1. Bauherr der beiden Häuser Steinplatz 3 und Uhlandstraße 2 war Carl Reimer, der laut Berliner Adressbuch von 1896 die vier Parzellen Uhlandstraße 1-4 besaß. Das Haus Carmerstraße 18 gehörte Gustav Haase zusammen mit dem Kaufmann und Ziegeleibesitzer Max Drucker, der in der Carmerstraße ebenfalls mehrere Grundstücke bebaute. Vgl. Berliner Adressbücher 1799-1970, Digitale Zentral- und Landesbibliothek (https://digital.zlb.de/viewer/berliner-adressbuecher/).

Literatur:

  • BusB IV A 1970 / Seite 65-66
  • Weber-Liste / Seite .
  • Deutsche Bauzeitung 59 (1925) / Seite 565-566
  • Blunck, Erich/ Vorschlag zur Umgestaltung / Seite .

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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