Denkmaldatenbank
Güterbahnhof Charlottenburg (ehem.)
09040607 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Sophie-Charlotten-Straße 1, 2, 3, 4 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Bahnhof & Eingangstor & Pförtnerhaus & Güterschuppen |
Datierung | 1892-1893, 1894, 1900 |
Entwurf | Debo? |
Bauherr | Eisenbahn-Betriebsamt Stadt- und Ringbahn |
Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Charlottenburg, Sophie-Charlotten-Straße 1-4, der am 1. Mai 1879 unter der Bezeichnung, Güterbahnhof Charlottenburg-Westend, in Betrieb genommen wurde, sind heute noch das Eingangstor mit Pförtnerhaus und ein Güterschuppen erhalten. (1) Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Bahnhof an Bedeutung verloren; von dem weitläufigen Gelände nördlich des Spandauer Damms wurde der westliche Teil 1967 für den Bau der Stadtautobahn abgetrennt. Anfang der 1990er Jahre wurde auch der still gelegte Ostteil bis auf die drei erhaltenen Bauten abgeräumt und 2006 als Gewerbegebiet neu bebaut.
Die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft hatte ihren Güterbahnhof für den Warenumschlag zwischen der Lehrter Bahnlinie, die 1871 eröffnet worden war und bald danach einen Abzweig nach Charlottenburg erhielt, sowie der Ringbahn und der Wetzlarer Bahn im November 1877 beziehungsweise im April 1879 auf dem nördlichen Teil des gerade eröffneten Bahnhofs Westend in Betrieb genommen. Die starke Zunahme des Bahnverkehrs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte eine Trennung von Güter-, Fern- und Vorortverkehr mit separaten Gleisen und Bahnhöfen notwendig gemacht.
Das 1894 errichtete eingeschossige Pförtnerhaus mit flachem Satteldach ist ein kleiner Mauerwerksbau mit Fassaden aus gelben Verblendziegeln und roten Horizontalbändern. Schlichter Baudekor , Bogenfries und türmchenartige Aufsätze, betont an der Straßenfront das Traufgesims und das spitzbogige, von zwei lanzettförmigen Fenstern flankierte Eingangsportal sowie den Giebel an der Schmalseite. Die Einfriedungsmauer mit dem Schriftzug "Güterbahnhof Charlottenburg" und der Eingangspforte für Fußgänger schließt sich unmittelbar an; das breite schmiedeeiserne Gittertor und der seitliche Pfosten der Wageneinfahrt sind ebenfalls erhalten.
Der Verladeschuppen im nördlichen Teil des Geländes, wurde 1892-93 errichtet. Das lang gestreckte eingeschossige Gebäude besteht aus einer Halle mit Mittelstützenreihe, an deren südlichen Ende im Jahr 1900 ein Verwaltungsbau angefügt wurde. Der Anbau an der Nordseite ist jüngeren Datums und gehört nicht zum Denkmalbestand. An beiden Seiten des Schuppens verlaufen Laderampen, die in ihrer Höhe an Waggons und Fuhrwerken orientiert sind. Ein weit ausladendes Dach überdeckt die Rampen, um auch bei schlechtem Wetter umladen zu können. An dem in gelben Verblendziegeln und mit nur wenig Dekor aus roten Ziegeln errichteten Bau sind die großen Fenster- und Toröffnungen mit Stichbogenabschluss heute stark verändert oder vermauert. Dem südlich anschließenden Verwaltungsgebäude mit Souterrain, Hauptgeschoss und einem niedrigen Obergeschoss unter dem flachen Satteldach mit Oberlicht ist an der südlichen Schmalseite ein risalitartiger Anbau mit den Eingangstüren zu Erdgeschoss und Souterrain angefügt. Auch bei diesem Bauteil kontrastieren Wandflächen aus gelben Klinkern mit roten Ziegelsteinen am Sockelgeschoss, am Gurtgesims, das Erdgeschoss und Obergeschoss trennt, sowie an den Stichbögen der Fenster und am Traufgesims. Die fialenartigen Aufsätze und der Ziegelfries an der Giebelseite sind dem Baudekor des Pförtnerhäuschens vergleichbar. _______________ (1) Roeder, Michael: Ehemaliger Güterbahnhof Charlottenburg. In: www.blog.klausenerplatz-kiez.de/archive/2017/03/04/strassen _und_platze_ehemaliger ; Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg-Wilmersdorf, hrsg. v. Hans-Jürgen Mende und Kurt Wernicke, Berlin 2005, S. 300; Kuhlmann, Bernd: Die Berliner Bahnhöfe, Alle Fern-, Stadt- und Güterbahnhöfe, München 2010, S. 103."
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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