Denkmaldatenbank

Wohnanlage, Tiefgarage Riehlstraße 4, 5, 5A, 5B,, 6, 6A Dresselstraße 1

Obj.-Dok.-Nr. 09040534
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Riehlstraße 4, 5, 5A, 5B,, 6, 6A

Dresselstraße 1
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Wohnanlage & Tiefgarage
Datierung 1925
Entwurf Leschnitzer, Curt (Architekt)
Bauherr Charlottenburger Baugenossenschaft

Ehemals direkt an den Gleisanlagen der Ringbahn gelegen, erhebt sich die 1925 nach Entwurf des Architekten Curt Leschnitzer errichtete Wohnanlage Riehlstraße 4-6A, Dresselstraße 1, imposant über die S-Bahn und die Stadtautobahn. (1) Dass der Berliner Wohnungsbau der 1920er Jahre, der berühmt ist für seine Epoche machenden durchgrünten Großsiedlungen in Zeilenbauweise am Stadtrand, auch auf dem Gebiet des innerstädtischen Wohnungsbaus Herausragendes zu bieten hat, zeigt in Charlottenburg unter anderem diese Anlage, die den Geländeeinschnitt zur Stadtbahn nutzt, um hier das städtische Wohnen monumental zu inszenieren.

1923 war auf dem Grundstück zunächst eine Moschee geplant, 1925 ließ jedoch die Hausgemeinschaft am Bahnhof Witzlebenstraße GmbH den vierflügeligen, mit einem geräumigen Hof versehenen Block mit mehr als 70 Wohnungen in sieben Häusern erbauen, später übernahm die Charlottenburger Baugenossenschaft das Management der Anlage. Wie auf einer Bastion stehend, stellen die beiden, den Blick in den Hof rahmenden Kopfbauten auf der Rückseite der Anlage die eigentliche Hauptansicht dar. Der Niveausprung stellt zudem einen weiteren städtisch-modernen Aspekt zur Schau: die Tiefgarage unter dem Hof, die durch eine dem Gebäude vorgelagerte Rampe erschlossen wird. Das alles war einst von der Dresselstraße aus zu sehen, die an der Stelle der heutigen Fußgängerbrücke in voller Breite über die Ringbahn führte. Die Fassaden der Anlage sind gestalterisch durch farblich abgesetzte Solbankgesimse zusammengefasst und durch kräftig vortretende Balkone, Erker und Loggien rhythmisiert. Vereinzelt angebrachte, abstrakte und figürliche Stuckmotive verraten eine gewisse Distanz zur Ornamentlosigkeit des Neuen Bauens.


(1) 75 Jahre Charlottenburger Baugenossenschaft e. G. 1907-1982, Festschrift, Berlin 1982, S. 44.

Literatur:

  • 75 Jahre Charlottenburger Baugenossenschaft eG 1907-1982, Festschrift, Berlin 1982 / Seite 44

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

Verkehrsanbindungen