Denkmaldatenbank
Wohnanlage Otto-Suhr-Allee
09040531 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Otto-Suhr-Allee 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64, 66, 68 Loschmidtstraße 1, 3, 5, 7, 11, 13, 15 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Wohnanlage |
Datierung | 1957-1958 |
Entwurf | Braun, Norman (Architekt) |
Bauherr | Braun, Norman (Architekt) |
Ausführung | Hermann Schäler (Baugeschäft) |
Bauherr | Artur Brauner GbR |
Auf dem Grundstück Otto-Suhr-Allee 50-54 hatte sich seit 1816 eines der beliebtesten Gasthäuser und Ausflugslokale an der Berliner Straße unter dem Namen "Türkisches Zelt" etabliert. (1) Der letzte Neubau an dieser Stelle, 1889 von den Architekten Zaar und Vahl errichtet, war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Hier entstand im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau im sozialen Wohnungsbau, der 1955 aus Anlass der 250-Jahrfeier Charlottenburgs initiiert wurde, die Wohnanlage Otto-Suhr-Allee 50/68, Loschmidtstraße 1/7, 11/15, die 1957-58 nach Entwurf von Norman Braun ausgeführt wurde. (2) Vorgaben waren die Wiederherstellung der ursprünglichen Randbebauung und der Zeilenbau im Blockinneren bei größeren Grundstückstiefen, wo sie durch Zusammenlegung mehrerer Parzellen möglich geworden waren. Die Wohnanlage mit insgesamt 326 Ein- und Zweieinhalbzimmerwohnungen in vier parallelen L-förmigen Zeilenbauten an der Otto-Suhr-Allee, die sich um drei von Herta Hammerbacher gestaltete Wohnhöfe gruppieren, und einer geraden Zeile an der Loschmidtstraße (3) galt in der damaligen Fachpresse als vorbildhaft für einen gelungenen Wiederaufbau. Die sechsgeschossigen Kopfbauten zur Otto-Suhr-Allee werden rückseitig über Laubengänge erschlossen und zur Straße nach Süden durch das enge Raster aus den Fenstern und Loggien der Einzimmerwohnungen gegliedert. Die Ost- und Westfassaden der anschließenden fünfgeschossigen Zeilenbauten sind durch die Fensterflächen für Treppenhaus und Eingangstüren unterteilt und mit Balkonen, Rechteckfenstern und Fenstertüren akzentuiert. Die Fassaden wurden um 2009 saniert; dabei ersetzte man die ursprünglichen Balkonbrüstungen durch Milchglasscheiben.
(1) "Türkisches Zelt", Otto-Suhr-Allee 50-54. In: Geschichtslandschaft Charlottenburg 1986, Teil 1, S. 319 ff.
(2) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 462; BW 52 (1961), Abb. S. 7; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. A, Die Voraussetzungen, Die Entwicklung der Wohngebiete, Berlin 1970, S. 400, Nr. 340; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. B, Die Wohngebäude, Mehrfamilienhäuser, Berlin-München-Düsseldorf 1974, S. 616, Nr. 1256. Der aus Südafrika stammende Architekt Norman Braun (1912-1986) war seit 1916 in Berlin, studierte an der TH Berlin in Charlottenburg bei Heinrich Tessenows und hat unter anderem im Büro von Egon Eiermann gearbeitet. Seit 1945 war er selbstständig und an mehreren Wohnanlagen in Charlottenburg beteiligt. An der Otto-Suhr-Allee trat er als Teilhaber der Artur Brauner GbR auch als Bauherr auf. Vgl. BusB IV B, S. 616, Nr. 1256.
(3) Die sechs- bis achtgeschossigen Wohnzeilen Loschmidtstraße 18/26 wurden 1958-59 ebenfalls von Norman Braun errichtet.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 462
- BusB IV A 1970 / Seite 400
- BusB IV B 1974 / Seite 616
- Rave, Knöfel/ Bauen seit 1900, 1963 / Seite Obj. 71
- Arndt, Adolf, Die Demokratie als Bauherr =Bauwelt 52 (1961)1 / Seite 1-7
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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