Denkmaldatenbank
Wohnanlage entlang der Westend- und Oldenburgallee
09040529 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Westend |
Adressen | Oldenburgallee 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 Westendallee 48, 48A, 49, 49A, 50, 50A, 51, 51A, 52, 52A |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Wohnanlage |
Datierung | 1930-1931 |
Entwurf | Gerschel, Alfred (Architekt) |
Ausführung | Continentale Bau AG (Baugeschäft) |
Bauherr | Pankow-Berliner Baugesellschaft |
Ein wesentlicher Bestandteil der Bebauung der späten 1920er-Jahre im südlichen Bereich von Westendallee und Oldenburgallee ist auch die ansprechend gestaltete Wohnanlage von Alfred Gerschel, Oldenburgallee 16-22, Westendallee 48-52A. (1) Sie entstand 1930-31 für Beamte der Deutschen Reichspost, die bei der Oberpostdirektion in Charlottenburg in der Dernburgstraße 50 nahe des Lietzensees beschäftigt waren. Auftraggeber war die Pankow-Berliner Baugesellschaft mbH, Ausführende die Continentale Bau-Aktiengesellschaft. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 65 und 110 Quadratmetern. Die Wohnanlage besteht aus zwei dreigeschossigen Zeilenbauten, die behutsam im Siedlungsgefüge unter Berücksichtigung der städtebaulichen Gegebenheiten platziert wurden. Man orientierte sich hinsichtlich des Gebäudevolumens an den bereits bestehenden Mehrfamilienhäusern westlich der Westendallee. Zudem bewahrte man den Kiefernbestand, der heute die leicht V-förmige Grünanlage inmitten der beiden Zeilenbauten prägt.
Die kompakte Wohnanlage ist ein qualitätsvolles Beispiel für die Bewegung des Neuen Bauens, die einen Neubeginn sucht und maßgeblich durch das Bauhaus beeinflusst wurde. Sie entstand zeitparallel mit den berühmten Siedlungen der Berliner Moderne, etwa in Reinickendorf oder Siemensstadt.
Die beiden Wohnhauszeilen sind entlang der Oldenburg- sowie der Westendallee in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Dadurch ist eine optimale Besonnung und Belüftung erzielt worden. Ihre linearen Baukörper sind auf jeweils unterschiedliche Weise in sich gestaffelt, womit einer Gleichförmigkeit geschickt entgegengewirkt wird. Für Abwechslungsreichtum sorgen die vortretenden und auch eingeschnittenen Loggien, die scharfkantig gehaltenen und auch gerundeten Balkone sowie die unterschiedlichen Fensterformate und dekorativen Ziegelflächen.
Ursprünglich waren beide Häuser mit weißem Rauputz versehen, wodurch die für die 1920er Jahre-Moderne charakteristische Flächigkeit und die Farbakzente an Sockel, Türen und Fenstern stärker in Erscheinung traten. Die flach geneigten Walmdächer, die hier mit markantem Überstand ausgeführt sind, verweisen bereits auf die präferierte Dachbauweise der 1930er Jahre.
(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Textband u. Tafelband, Berlin 1961, S. 460; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. A, Die Voraussetzungen, Die Entwicklung der Wohngebiete, Berlin 1970, S. 279, Nr. XXV; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. B, Die Wohngebäude, Mehrfamilienhäuser, Berlin-München-Düsseldorf 1974, S. 392 f., Nr. 931.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 460
- BusB IV B 1974 / Seite Nr. 931
- BusB IV A 1970 / Seite Nr.122
- Alfred Gerschel, Architekt, Berlin 1931 / Seite .
Kontakt
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