Denkmaldatenbank

Reihenhausanlage Nußbaumallee 49, 49A, 49B, 51, 51A, 51B Akazienallee 52, 52A, 52B, 54, 54A, 54B

Obj.-Dok.-Nr. 09040528
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Westend
Adressen Nußbaumallee 49, 49A, 49B, 51, 51A, 51B

Akazienallee 52, 52A, 52B, 54, 54A, 54B
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Reihenhausanlage
Datierung 1973-1974
Entwurf Werder, Hasso von & Pompinon, Uwe & Beyersdorff, Klaus (Architekt)
Bauherr Lieben, Henning von (Ingenieur)
Ausführung Hans Auth (Baugeschäft)

Auf einem Grundstück von einst vier Parzellen zwischen zwei Straßenzügen liegt die zweizeilige Reihenhausanlage Nußbaumallee 49-51B und Akazienallee 52-54B. Sie zählt zu den wenigen herausragenden Wohnbauten der 1970er Jahre in Westend und lässt Einflüsse des Neuen Bauens der 1920er Jahre erkennen.

Die beiden straßenparallel ausgerichteten Reihenhauszeilen umfassen jeweils sechs Häuser mit zwölf Wohneinheiten. Sie entstanden 1973-74 nach Entwürfen der Architektengemeinschaft Hasso von Werder, Uwe Pompinon und Klaus Beyersdorff für den Bauherrn Henning von Lieben. Die prägenden Charakteristika der Reihenhausanlage und typisch für die Architektur des Berliner Büros sind die kubischen Formen, die höhen- und tiefengestaffelten Raumvolumen und der starke Farbakzent. Einen besonderen Blickpunkt und ein Alleinstellungsmerkmal bildet hier bei den beiden Westender Häusern der raffinierte Wechsel zwischen hellen Putzfassaden und dunkelrot geklinkerten Flächen.

Die nördliche Reihenhauszeile an der Akazienallee prägen Vor- und Rücksprünge, markant formierte Hauseingänge sowie eine die gesamte Front überspannende Balkonzone. Von ihr führen zwischen den Blöcken eingespannte Treppen zu den Dachterrassen. Aluminiumtüren und -fenster sowie die Zuwege mit Bodenplatten aus Waschbeton verweisen neben den klinkerfarbenen Verblendern auf die zeittypische Mode bei der Materialverwendung.

Die südliche Reihenhauszeile an der Nußbaumallee besitzt eine zweigeschossige Front. Die Aufstockung der Dachterrassen erfolgte in den 1980er Jahren. Auffällig ist an dieser Straßenfassade die kühn vorgelegte, betonsichtig Balkonzone. Die Erschließung der nach Süden geöffneten Häuser erfolgt an der Gartenfassade. Die Hausgrundrisse beider Zeilen sind offen angelegt. Zu den Vorzügen der Wohnanlage mit baulich komprimierten Einzelhäusern gehören auch Tiefgarage, Sauna, Funktionsbereiche und Garten für die Nutzung innerhalb der Häusergemeinschaft. Beispielhaft offenbaren sich hier die aktuellen Tendenzen im gehobenen Einfamilienhausbau der 1970er Jahre.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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