Denkmaldatenbank

Nervenheilanstalt

Obj.-Dok.-Nr. 09040511
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Westend
Adressen Nußbaumallee 38

Kirschenallee
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Nervenheilanstalt & Krankenhaus
Datierung 1887-1889, 1901-1903, 1905-1906
Entwurf Frederichs, C. & Seeling, Heinrich & Walter, Otto (Architekt)
Bauherr Bauer, R. (Arzt)

Die Keimzelle des einst auf die Krankenfürsorge ausgerichteten Quartiers ist das auffallend große, teils ziegelsichtige Gebäude Nußbaumallee 38. Die Nervenheilanstalt, ehemals das private Sanatorium für Gemütskranke, entstand 1887-88 auf Initiative des Arztes Bauer nach Entwürfen von C. Friederichs. (1) Der dreigeschossige, aufgesockelte Baukörper besitzt die Form einer Dreiflügelanlage. Sein Hof öffnet sich nach Süden. Das Erdgeschoss zeigt eine Putzstreifen-Quaderung und ein durch kolossale Säulen mit Balkon aktzentriertes Portal. Die beiden Obergeschosse der Straßen- und Südfassade sind mit Ziegeln verblendet, von denen sich das helle Putzdekor der Fensterrahmungen mit Segment- und Dreiecksgiebeln sowie der Eckrustizierung effektvoll abhebt. Das große Gebäude prägt ein schlichter Eklektizismus mit Reminiszenzen an die Renaissance.


(1) Bark, Willy: Chronik von Alt-Westend mit Schloß Ruhwald, Spandauer Bock und Fürstenbrunn (Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H. 56), Berlin 1937, S. 68 f.; Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Textband u. Tafelband, Berlin 1961, S. 189 f., Abb. 193 f.; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil VII, Bd. A, Krankenhäuser, Berlin 1997, S. 193 (Kuranstalt Westend). Eine umfassende Fotodokumentation von Bau und Interieur um 1910 liefert der Kat.: Dr. Weilers Kurhaus Westend für Nervenleidende, Stoffwechselkranke und Erholungsbedürftige, Westend bei Berlin, Ulmenallee 35.

Literatur:

  • Bark, Willy: Chronik von Alt-Westend, Berlin 1937 / Seite 68/69
  • Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 189-190

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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