Denkmaldatenbank
Wohnanlage Goethepark
09040510 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Kaiser-Friedrich-Straße 66, 67 Goethepark 8, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Wohnanlage |
Datierung | 1902-1903 |
Entwurf | Geldner, Paul & Voigt, Andreas (Architekt) |
Ausführung | Actien-Gesellschaft für Beton- und Monierbau |
Bauherr | Berlin-Schöneberger Baugesellschaft AG |
An der Kaiser-Friedrich-Straße eröffnet nördlich der Pestalozzistraße eine acht Meter hohe Tordurchfahrt den Blick in den lang gestreckten Gartenhof der Wohnanlage Goethepark, Kaiser-Friedrich-Straße 66-67, Goethepark 8-19, die sich ursprünglich durch den gesamten Baublock bis zur Wilmersdorfer Straße hindurch zog. (1) Erhalten ist nur der östliche Teil dieses 1902-03 nach dem Entwurf der Architekten Paul Geldner und Andreas Voigt für die Berlin-Schöneberger Baugesellschaft AG erbauten, ursprünglich 34 Meter breiten und 244 Meter langen Komplexes. Während andernorts die tiefen Parzellen in den großen, vom Hobrecht-Plan vorgegebenen Baublöcken mit Quergebäuden und Hinterhöfen oder auch mit Fabriken, Werkstätten und Schulgebäuden ausgefüllt wurden, führte hier der in Charlottenburg um 1900 zunehmende Bedarf an komfortablen Wohnungen zu der seltenen Lösung einer Durchwegung des schmalen Grundstücks mit einer Privatstraße. Die heute etwa 100 Meter langen, fünfgeschossigen Seitenflügel schließen unmittelbar an das Vorderhaus an und umschließen den gärtnerisch gestalteten Innenhof. Die einander gegenüberliegenden Fassaden springen in regelmäßigen Abständen erkerartig vor, Lichthöfe belichten die Häuserzeilen an der Rückseite, wo sie zum Teil an die Brandwände der Nachbarbauten grenzen. Die hell verputzten Hoffassaden sind mit Vorgärten, mit zum Teil aufwendig gerahmten Eingangsportalen mit geraden oder zweiseitig ausschwingenden Freitreppen sowie mit schmiedeeisernen Gittern an den Balkonen lebhaft gegliedert; ihr ehemals reicher Dekor ist heute stark vereinfacht. (2) Die ursprünglich 137 Zwei- bis Vierzimmerwohnungen waren mit Zentralheizung, Bädern und Mädchenkammern überdurchschnittlich gut ausgestattet, in kleineren Ladenwohnungen gab es verschiedenen Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe.
(1) Voigt, Andreas/Geldner, Paul: Kleinhaus und Mietskaserne, Eine Untersuchung der Intensität der Bebauung vom wirtschaftlichen und hygienischen Standpunkte, Berlin 1905, S. 284 f.; Der Städtebau 2 (1905), S. 143 f.; Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 518-519; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. A, Die Voraussetzungen, Die Entwicklung der Wohngebiete, Berlin 1970, S. 117, Abb. 89; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. B, Die Wohngebäude, Mehrfamilienhäuser, Berlin-München-Düsseldorf 1974, S. 205-207 (Abb. und Pläne); Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil XI, Gartenwesen, Berlin 1972, S. 281; Geisert, Helmut: Reformmodelle für das städtische Wohnen. In: Berlin 1900-2000, S. 48 f.
(2) Siehe Abbildungen in: BusB IV B, S. 206.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 518-519 (zu den Grünanlagen siehe Goethepark)
- BusB IV B 1974 / Seite 205-207 (mit Lit.)
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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