Denkmaldatenbank
Krausenhof
09035343 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Krausenstraße 38, 39 Schützenstraße 40, 41, 42, 43, 44, 45 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Geschäftshaus & Bürogebäude |
Entwurf | 1910 |
Datierung | 1911 |
Umbau | 1937 |
Umbau | um 1950 |
Entwurf | Dernburg, Hermann (Architekt) |
Ausführung | Dernburg, Hermann (Architekt) |
Bauherr | Vensky, A. (Fabrikbesitzer) |
Bauherr | Brecht, H. (Fabrikbesitzer) |
Das zweite historische Haus am Dönhoffplatz ist der benachbarte Krausenhof, Krausenstraße 38-39. Er wurde 1911 von Hermann Dernburg und Hofbaumeister Albert Bohm im Auftrag von Kommerzienrat A. Vensky und Fabrikbesitzer H. Brecht erbaut. (1) Auch dieses Haus ist wie die meisten Geschäftshäuser um 1910 sehr zweckmäßig eingerichtet und konnte von den unterschiedlichsten Firmen für die verschiedensten Zwecke, z. B. für Lager, Produktionsräume, Büros oder Läden, genutzt werden. Die Etagen sind frei einteilbar und durch großzügige Höfe und Treppenanlagen erschlossen. Die gleichartigen Fassaden an der Krausen- und Schützenstraße sind so aufgebaut, dass sie der inneren Struktur des Gebäudes gerecht werden und gleichzeitig aus Repräsentationsgründen auf ein traditionelles Muster aus der Geschäftshausarchitektur zurückgreifen. Die eng gesetzten Pfeiler erlauben viele verschiedene innere Aufteilungen und Veränderungen, und die im Berliner Geschäftshausbau beliebten zweigeschossigen Bogenstellungen aus schwerer Sandsteinrustika, hier mit historischen Kaufmannsköpfen auf den Schlusssteinen, schließen traditionsbewusst an alte Berliner Geschäftshausbauten und (Geschäfts-) Kolonnaden an. (2)
Zunächst dominierten in diesem Gebäude Textilbetriebe. Bald schon machte sich die Nähe des Berliner Zeitungsviertels mit seinem Zentrum in der Kochstraße bemerkbar, und "Anzeigen-Expeditionen" sowie Nachrichtenagenturen richteten im Krausenhof ihre Büros ein. (3) 1933 gehörte das Haus dem Pressezaren der Weimarer Republik, Alfred Hugenberg, und die Universum Film AG (Ufa), die seit 1927 zum Hugenbergkonzern gehörte, nutzte es als Hauptverwaltung. Der Krausenhof war während der Nazizeit ein Zentrum der deutschen Filmindustrie. Am Ende des Krieges hat das Gebäude schwer unter starkem Beschuss gelitten. Nach der Wiederherstellung war die Sandsteinverkleidung der oberen Etagen durch Putz ersetzt, das Haus um ein Geschoss erhöht und im Inneren beinahe nichts mehr aus der Vorkriegszeit erhalten. Von der Umgestaltung zum Sitz der Landwirtschaftsakademie der DDR im Jahre 1953 sind Teile der inneren Ausstattung überliefert.
(1) Vgl. Kohlenbach 1997.
(2) Historische Vorbilder sind die Kaufhallen mit Laubengängen am Mühlendamm von Nehring, um 1690 und die Gebäudegruppe "An der Stechbahn", 1704 von Jean de Bodt, die beide Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochen worden sind.
(3) Vgl. o.V., Der Krausenhof, Berlin, in: Bauwelt 2 (1911) 15, S. 43-44; o.V., (Krausenhof, Kausenstrasse 38/39), in: Berliner Architekturwelt 15 (1913), S. 167-168.
Literatur:
- Haberlandt 19 (1909) & Haberlandt 20 (1910) & Haberlandt 47 (1937) N.N./ Der Krausenhof, Berlin in
Bauwelt 2 (1911) 15 / Seite 43-44 - N.N./ Geschäftshaus Krausenhof in
Berliner Architekturwelt 15 (1913) / Seite 167-168 - Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 384
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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