Denkmaldatenbank

Das 1904-05 von Bruno Schmitz erbaute Geschäftshaus Automat, Friedrichstraße 167, hat große Aufmerksamkeit in zeitgenössischen Architekturzeitschriften erregt. (1) Dem hochmodernen Zweck des Gebäudes entsprechend - es enthielt im Erdgeschoss ein Automatenrestaurant - schuf der Architekt eine für die Zeit äußerst moderne und künstlerisch fein durchgearbeitete Geschäftshausfassade, die als beispielhaft empfunden wurde. Er fasste die Geschäftsetagen durch eine dreiachsige, von Korbbögen und einer Balustrade abgeschlossenen Pfeilerfassade zusammen. Aus Gründen der Proportion und zur Kennzeichnung des Funktionswechsels ist das oberste Wohngeschoss abgetrennt. Die enge Pfeilerstellung bei den Fenstern erlaubte vielfältige Wandanschlüsse und damit eine große Freiheit bei der Einteilung des Grundrisses, die bei der geringen Hausbreite notwendig ist. Neben Bauten von Messel und Breslauer war auch dieses Haus typenbildend für das Berliner Geschäftshaus der Kaiserzeit. Das Erdgeschoss ist nach historischem Vorbild mit Skulpturen in Zementguss rekonstruiert.

(1) Vgl. o.V., Das Kaufhaus Automat in Berlin, in: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 18 (1905), S. 57, Taf. 71; Baumgarten 1908; o.V., (Geschäftshaus Automat), in: Berliner Architekturwelt 8 (1906), S. 103-106, 364-367, (1913), 13. Sonderheft, S. 65; o.V., Das Geschäftshaus Automat, in: Baumeister 3 (1905) 10, S. 116ff., Taf. 73-77; o.V., (Geschäftshaus Automat), in: Architektonische Rundschau 22 (1906) 4, S. 30, Taf. 25-26; o.V., Neuere Geschäfts- und Wohnhausbauten. Das Haus Automat, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 26 (1906), S. 2-3.