Denkmaldatenbank
Mietshaus Alte Schönhauser Straße 46
09035022 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Alte Schönhauser Straße 46 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus |
Fertigstellung | 1890 |
Das als zweiflügeliger Bau mit hofseitigem viergeschossigen Seitenflügel angelegte Mietshaus Alte Schönhauser Straße 46 wurde 1890 von den Baumeistern Rinkel & Zadek erbaut, die selbst Eigentümer der schmalen Parzelle gewesen sind. Die symmetrisch aufgebaute Hauptfassade dominiert ein geschossübergreifender Erker in der Mittelachse. Die Putzfassade erhält durch Gesimse auf Höhe der Solbänke eine horizontale Gliederung, die in den Formen des Neobarock gehaltenen Brüstungsfelder, Fensterfaschen und Verdachungen sind plastisch ausgebildet. Als Einspänner für einkommensstärkere bürgerliche Schichten angelegt, reichen die ca. 160 qm großen Wohnungen bis in den Seitenflügel. Die vornehmlich für Ärzte, Rechtsanwälte u.ä.m. vorgesehenen Wohnungen hatten z.T. im Haupttreppenhaus separate Zugänge zu den als Praxis oder Kanzlei genutzten Räumen. Mit fünf Hauptwohn- und Schlafräumen im Vorderhaus, im dritten und vierten Obergeschoss z.T. als Behandlungsräume und Anwaltskanzlei genutzt, repräsentieren diese Wohngrundrisse exemplarisch das bürgerliche Wohnmilieu des wilhelminischen Berlin. Die im Seitenflügel untergebrachten Küchen- und Wirtschaftsräume, Bad und Dienstmädchenkammern werden über eine separate "Dienstbotentreppe" erschlossen. Mit den im Innern ungewöhnlich vollständig überlieferten Ausstattungsdetails aus der Bauzeit ist dieses Mietshaus ein wichtiges Zeugnis bürgerlicher Wohnkultur vor der Jahrhundertwende in Berlin. Hervorzuheben sind neben der Treppenanlage mit dem in Jugendstilformen gefassten Geländer und den Wohnungstüren, vor allem der in den Wohnungen fast komplett erhaltene Deckenstuck, die z.T. noch nachweisbaren bauzeitlichen Farbfassungen der Wände und Decken, die erhaltenen Parkettfußböden sowie einige zweiflügelige Zimmertüren.
Literatur:
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 537
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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