Denkmaldatenbank
Haus Lindenberg
09031205 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Kreuzberg |
Adressen | Methfesselstraße 23 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Stadtvilla |
Datierung | 1875 |
Entwurf | Becher, Ewald (Baumeister) |
Entwurf | Hoepke (Maurermeister) |
Bauherr | Lindenberg, Ernst (Kaufmann) |
Zu den unversehrt überlieferten Resten der Villenkolonie zählt das Haus Lindenberg in der Methfesselstraße 23. Das Wohnhaus ließ der Zigarrenfabrikant Ernst Lindenberg 1875 nach Plänen des Baumeisters Ewald Becher, einem auf Villen spezialisierten Architekten, errichten. (1) Becher entwarf für Lindenberg eine klassizistische Villa, die er nach Potsdamer Vorbild mit einem turmartigen Belvedere ausstattete. Das Haus steht unmittelbar an der östlichen Baufluchtlinie der Methfesselstraße und ist von einem terrassierten Garten umgeben. Wegen der enorm steilen Hanglage verfügt das Gebäude zur Methfesselstraße über zwei, zur tiefer liegenden Wilhelmshöhe jedoch über vier Geschosse. Der Baukörper entwickelt sich über annähernd quadratischem Grundriss und ist durch mehrfache Versprünge lebhaft gegliedert. Ein flaches abgewalmtes Dach bildet den oberen Abschluss. Die Fassaden zeichnen sich weniger durch üppigen Bauschmuck als vielmehr durch kräftig profilierte Fensterrahmungen und Überdachungen aus. Mit Dreiecksgiebeln bekrönte Risalite bilden ein vereinheitlichendes Gestaltungsmotiv. Von den glatt geputzten oberen Wohnetagen setzen sich die Untergeschosse durch ihre kräftige Rustikagliederung ab. Runderker, Terrassen und Balkone unterstreichen den herrschaftlichen Charakter des Hauses. Ein bemerkenswertes bauliches Detail ist die kleinteilige Sprossung der Fenster. In jedem der beiden Vollgeschosse befindet sich eine Wohneinheit mit sieben Zimmern. Im Zentrum der Wohnungen liegt ein großes Wohnzimmer, um das sich alle übrigen Räume einschließlich des Bades und der Küche gruppieren. Die beiden Untergeschosse enthielten die Kutscherwohnung, Wagenremise, Pferdestall, Weinkeller und Waschküche. Das Haus hat sich bis heute innen wie außen kaum verändert. Einziger größerer Umbau blieb der 1886 erfolgte Verandenanbau auf der Südseite, für den ebenfalls Ewald Becher den Entwurf lieferte.
(1) Dehio Berlin 2006, S. 316.
Literatur:
- Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 399 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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