Denkmaldatenbank

Mietshaus, Remise Manteuffelstraße 60, 60A, 60B

Obj.-Dok.-Nr. 09031195
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Kreuzberg
Adressen Manteuffelstraße 60, 60A, 60B
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus & Remise
Entwurf 1872
Datierung 1875-1876
Umbau 1905-1906, 1985-1986, 1991-1992
Entwurf Zander, Walter (Architekt)
Ausführung Klauss, G. (Bauunternehmer)
Bauherr Kühn, August (Tischlermeister)
Entwurf Neander und Kühne (Architektengemeinschaft)

Die Manteuffelstraße wurde bereits 1844 im Rahmen der Separation abgesteckt. James Hobrecht übernahm sie in seinen 1862 erlassenen Bebauungsplan. Der südliche, jenseits der Akzisemauer gelegene Straßenabschnitt blieb jedoch lange unbebaut. Erst nach dem Abriss der Mauer und der Inbetriebnahme des Görlitzer Bahnhofs setzte hier die Bautätigkeit ein. Der gründerzeitliche Bauboom ließ eine geschlossene großstädtische Mietshausbebauung entstehen, die in den Jahrzehnten bis zum Ersten Weltkrieg schrittweise durch Seitenflügel und Quergebäude, Remisen und Werkstattgebäude verdichtet wurde.

Ein Beispiel dafür ist das Grundstück Manteuffelstraße 60- 60B. Zunächst wurde an der Straße 1875-76 ein fünfgeschossiges Doppelmietshaus nach Plänen von Neander & Kühne errichtet. Es folgte 1891 der Bau einer Remise, die schließlich 1905-06, als Walter Zander den Seitenflügel und ein Hinterhaus hinzufügte, noch einmal überformt wurde. Wie damals üblich wurde das Mietshaus als massiver Mauerwerksbau mit einer Putz-Stuck-Fassade erstellt. Die gut erhaltene und recht vornehm wirkende Fassade kommt aufgrund ihrer enormen Breite im Straßenraum gut zur Geltung. Die Front zeigt eine klare, harmonische Gliederung. Leicht vortretende Seitenrisalite betonen die Vertikalität, Gesimse und gerade Fensterverdachungen hingegen die Horizontalität des Gebäudes. Über die einfachen Wohnverhältnisse sollte der sorgfältig aufgetragene Baudekor in spätklassizistischen Formen hinwegtäuschen. Die glatt geputzte vier- bis fünfgeschossige Hofbebauung leitet zu der Remise an der westlichen Grundstücksgrenze über. Der nüchtern gestaltete zweigeschossige Bau ist in rotem Sichtmauerwerk ausgeführt. Er wird heute zu Wohnzwecken genutzt.

Literatur:

  • Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 284 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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