Denkmaldatenbank
Köthener Brücke
09031182 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Kreuzberg |
Adressen | Köthener Straße & Hallesches Ufer & Schöneberger Ufer |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Brücke |
Datierung | 1909-1910 |
Entwurf | Koernig, Arno & Krause, Friedrich |
Am südlichen Ende der Köthener Straße führt die Köthener Brücke über den Landwehrkanal. Die Brücke wurde 1909-10 nach Plänen von Friedrich Krause, Stadtbaurat für Tiefbau, in Zusammenarbeit mit dem Architekten Arno Koernig errichtet. (1) Sie erinnert an die Verkehrsströme, die man in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in der Citylage am Potsdamer Platz zu bewältigen hatte. Als Straßenbahn- und Autobrücke sollte sie die westlich gelegene Potsdamer Brücke entlasten. Wegen des schon vorhandenen Hochbahnviadukts musste die Brücke leicht aus der Achse der Köthener Straße verschwenkt werden. Hieraus erklärt sich ihre charakteristische rhombenförmige Grundfläche. Mit ihren reduzierten Dekorformen und der klaren Formgebung nimmt die Köthener Brücke sachliche Tendenzen in der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts auf. Sie ist deutlich als Ingenieurbauwerk zu erkennen. Friedrich Krause und Arno Koernig konzipierten die Brücke als elegante Bogenkonstruktion aus genieteten Zweigelenkbögen. Aufgeständerte Gurtträger und Buckelbleche bilden die Plattform für die asphaltierte Fahrbahn. Die eisernen Segmentbögen spannte man zwischen massiv gemauerte, seitlich ausschwingende Brückenköpfe, die sich in Material, Farbe und Form lebhaft von den vorwiegend grün gefassten Eisenelementen der Brücke abheben. Für die künstlerische Ausgestaltung zeichneten Walter Schmarje und Otto Schulze verantwortlich. Sie versahen den Bau mit pointiert eingesetzten Werksteinfiguren, darunter Fische, Schlangen, Wasserpflanzen und Schiffe, sowie mit einem Stabgeländer in verhaltenen Jugendstilformen. Zwei Bronzereliefs im Scheitelpunkt der Brücke zeigen die Wappentiere der beiden Städte, die in geringer Entfernung von der Brücke aneinander grenzten. Der Bär steht für die Stadt Berlin, während der Hirsch auf die damals noch eigenständige Stadt Schöneberg verweist.
Der Schöneberger Hafen, der östlich neben der Brücke als Erweiterung des Landwehrkanals angelegt war, wurde 1959-60 zugeschüttet. Dabei verlor der nördliche Brückenkopf der Köthener Brücke seine seitlich angegliederte Freitreppe. Außerdem wurden die nach Koernigs Entwurf gefertigten Kandelaber entfernt. Auf dem Gelände des Schöneberger Hafens erstreckt sich heute der Mendelssohn-Bartholdy-Park.
(1) Bauwelt 13 (1911), S. 476-479; Krause, Friedrich/Hedde, Fritz: Die Brückenbauten der Stadt Berlin seit dem Jahre 1897. In: Zeitschrift für Bauwesen 72 (1922), S. 177-178, 337; Weinland 1994, S. 166-167.
Literatur:
- N.N./ (Köthenerbrücke, Berlin) in
Berliner Architekturwelt 13 (1911) / Seite 476-479 - Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 63
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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