Denkmaldatenbank

U-Bahnhof Möckernbrücke

Obj.-Dok.-Nr. 09031162,T
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Kreuzberg
Adressen Hallesches Ufer & Tempelhofer Ufer
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bahnhof (U) & Hochbahnhof
Datierung 1934-1936, 1962-1965
Entwurf Konstruktionbüro der BVG
Bauherr BVG

Als nüchternes Ingenieurbauwerk präsentiert sich der Hochbahnhof Möckernbrücke. Der Bahnhof zwischen Halleschem Ufer und Tempelhofer Ufer wurde im Rahmen grundlegender Erneuerungsarbeiten an der Stammstrecke der Hoch- und Untergrundbahn 1934-36 errichtet. (1) Die Pläne kamen aus dem Konstruktionsbüro der BVG. Dabei wurde der ursprüngliche Hochbahnhof, 1901 durch Siemens & Halske nach einem Typenentwurf errichtet, durch ein individuelles Einzelbauwerk ersetzt, dessen Gestalt wesentlich aus den besonderen topografischen Gegebenheiten entwickelt wurde. Als Baugrund stand nur ein schmaler geschwungener Geländestreifen zwischen Landwehrkanal und Uferstraße zur Verfügung, weshalb der Bahnhof eine unregelmäßige Grundrissfläche besitzt. Wie die übrigen Hochbahnhöfe der Linie wurde auch diese Station als aufgeständerter Stahlhallenbau konzipiert. Kennzeichnend ist die sachliche Formgebung. Die mit flachem Walmdach gedeckte Halle zeigt eine klar geschnittene Kubatur. Die ausgefachte Skelettkonstruktion wirkt leicht und transparent. Auf repräsentative Gesten und schmückende Details wurde vollständig verzichtet. Gleichwohl sollte der Bau nicht nur ein "Zweckinstrument billiger Art" (2) sein, sondern durch gefälliges Aussehen und gute stadträumliche Wirkung überzeugen. Um die an den Längsseiten unregelmäßig gekrümmte Bahnsteighalle zu ordnen und ihr zu größerer Ausdruckskraft zu verhelfen, setzte man auf eine nachdrückliche Betonung waagerechter Linien. Fenster- und Brüstungsbänder wurden deshalb ohne Unterbrechungen durchgezogen. Auch das durchlaufende Traufkantenprofil und der Laufgang unterstützten die horizontale Gliederung. Da außerdem eine ruhige Unteransicht gewünscht war, lagerte man die Halle lediglich an drei Stellen auf freigestellte Stützenpaare auf. Mit dem Bau einer neuen U-Bahn-Linie (U7) wurde der Hochbahnhof 1965 zu einem Umsteigebahnhof umgebaut. Unterhalb des Hochbahnhofs entstand ein geschlossener Erschließungsbereich mit Rolltreppen. Zugleich errichtete man als Anbindung an den Untergrundbahnhof Möckernbrücke eine Fußgängerbrücke über den Landwehrkanal.


(1) Ollert, G.: Die Erneuerung des Hochbahnhofs Möckernbrücke in Berlin. In: Der Stahlbau 10 (1937), S. 145 ff.; BusB X B (1), S. 105-106; Bohle-Heintzenberg 1980, S. 42-43. Um 1930 begannen die Arbeiten, es wurde dabei ein Großteil der Viaduktstrecke erneuert. Damals hat man zudem neben dem Hochbahnhof Möckernbrücke auch den Hochbahnhof Kottbusser Tor vollständig erneuert und den Hochbahnhof Prinzenstraße grundlegend überholt.

(2) Ollert, G.: Die Erneuerung des Hochbahnhofs Möckerrnbrücke in Berlin. In: Der Stahlbau 10 (1937), S. 145 ff.

Literatur:

  • BusB X B 1 1979 / Seite 106
  • Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 183

Teilobjekt U-Bahnhof Möckernbrücke (U7)

Teil-Nr. 09031162,T,001
Datierung 1962-1965
Entwurf Rümmler, Rainer Gerhard (Architekt)

Literatur:

  • Günther Kühne: Halbzeit im Berliner U-Bahnbau. In: Bauwelt 9/1966 / Seite 233-239
  • Senator für Bau- und Wohnungswesen (Hg.): Linien C, H. Dokumentation zum U-Bahnbau in Berlin. Berlin 1966

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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