Denkmaldatenbank
Thielenbrücke
09031154 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Kreuzberg |
Adressen | Glogauer Straße & Pannierstraße |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Brücke |
Datierung | 1915-1917 |
Entwurf | Michaelsen, Otto |
Die Glogauer Straße ist über die Thielenbrücke (1) mit der in Neukölln gelegenen Pannierstraße verbunden. Das Brückenbauwerk, das in elegantem Schwung den Landwehrkanal überspannt, wurde 1915-17 anstelle einer hölzernen Klappbrücke errichtet. Damit gehört die Thielenbrücke zu den letzten Brückenkonstruktionen, die unter der Aufsicht von Stadtbaurat Friedrich Krause entstanden, der von 1897 bis 1920 für den Tiefbau in Berlin zuständig war. Die konstruktiven Details entwarf die Tiefbaudeputation der städtischen Bauverwaltung, während der Architekt Otto Michaelsen mit der künstlerischen Ausgestaltung beauftragt wurde. In Anlehnung an die wesentlich früher erbaute Belle-Alliance-Brücke am Halleschen Tor, die bereits 1874-76 entstanden war, überwölbt die Thielenbrücke den Kanal mit einem flachen Korbbogen. (2) Dabei fügt sich der Bau ganz selbstverständlich in den Stadtraum am Landwehrkanal ein. Die Brücke zeichnet sich durch eine konstruktiv und gestalterisch moderne Haltung aus. Es handelt sich um eine Stahlbetonkonstruktion, die an den Stirnseiten eine flächige, ornamentlose Verblendung aus fränkischem Muschelkalkstein erhielt. Friedrich Krause zufolge sollte die Thielenbrücke in "erster Linie durch ihre Form wirken und jedes überflüssige Beiwerk vermeiden". (3) Aufgrund der Steinverkleidung wirkt die Konstruktion solide und verlässlich, strahlt aber auch eine dezente Vornehmheit aus. In Werkstein gefertigt hat man auch die durchbrochen gearbeiteten Brüstungen und die vier im Gehwegbereich angeordneten Leuchtpylone. Die festlich wirkenden Beleuchtungskörper sind gleichsam Markenzeichen der Brücke. (4) Mit ihrer eigenwilligen leuchtturmartigen Formgebung geben sie dem Bau seine charakteristische Gestalt.
(1) Krause, Friedrich/Hedde, Fritz: Die Brückenbauten der Stadt Berlin von 1897 bis Ende 1920, Berlin 1922, S. 5-6, 32-33, 72, 76; Weinland 1994, S. 220.
(2) Die Belle-Alliance-Brücke, heute Hallesches-Tor-Brücke, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in enger Anlehnung an die historische Konstruktion erneuert.
(3) Krause, Friedrich/Hedde, Fritz: Die Brückenbauten der Stadt Berlin von 1897 bis Ende 1920, Berlin 1922, S. 5.
(4) Die Pylone sind erst wesentlich später errichtet worden. Sie gehörten jedoch zum ursprünglichen Konzept.
Literatur:
- BusB I 1896 / Seite 123
- Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 294 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- 147
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.