Denkmaldatenbank
Mietshaus, Wohnhaus, Remise, Fabrik Eisenbahnstraße 11
09031133,T | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Kreuzberg |
Adressen | Eisenbahnstraße 11 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus & Wohnhaus & Remise & Fabrik |
Die vom Lausitzer Platz abzweigende Eisenbahnstraße verdankt ihren Namen der Verbindungsbahn, deren Gleise 1851 bis 1905 hier verliefen. Der "Verbinder" diente dem zivilen und militärischen Personenverkehr und dem Gütertransport zwischen den Berliner Kopfbahnhöfen Stettiner Bahnhof, Hamburger Bahnhof, Potsdamer Bahnhof, Görlitzer Bahnhof und Frankfurter Bahnhof (später Schlesischer Bahnhof). Der Straßenverlauf war bereits mit dem Lennéschen Bebauungsplan von 1842 festgelegt, doch die Bebauung setzte erst um 1860 ein. 1868 entstand auf dem rückwärtigen Teil des Grundstücks Eisenbahnstraße 11 nach Entwurf von Zimmermeister J. A. Rössel ein massives Wohnhaus im ländlichen Villenstil. Das zweigeschossige Gebäude von bescheidenen Ausmaßen wurde über L-förmigem Grundriss errichtet. (1) Baukörperausbildung und Detailgestaltung zeigen Bezüge zur Villenarchitektur der 1870er Jahre in Potsdam und Berlin. Charakteristisch ist die starke horizontale Ausrichtung des Hauses, dessen Fassaden vollflächig mit einer Putzbänderung überzogen sind. Gestalterisches Hauptmotiv sind die gekoppelten Rundbogenfenster des Obergeschosses. An Villenbauten im Schweizer Stil erinnert das hölzerne Zierwerk im Bereich von Traufen und Ortgängen.
Mit dem Bau des straßenseitigen Vorderhauses wurde 1873 gegenüber dem Haus auch eine zweigeschossige Fachwerkremise errichtet. Für ihren Entwurf zeichnete gleichfalls der Zimmermeister Rössel verantwortlich. Die Remise ist ein einfaches Gebäude über rechteckigem Grundriss mit einem weit vorkragenden Dach. Ihr hölzernes, schwarzes Fachwerk wurde mit roten Ziegeln ausgefacht. Villa und Remise erinnern in ihrer kleinteiligen Form daran, dass die Luisenstadt auch nach der Mitte des 19. Jahrhunderts größtenteils noch ein unbebautes, mit Acker- und Gartenflächen durchsetztes vorstädtisches Gebiet war, in dem nur wenige Häuser standen. Sie haben den Wandel, der sich nach der Reichsgründung vollzog, als sich die Luisenstadt in ein dicht bebautes Mietshausquartier verwandelte, überstanden. 1994-95 wurden Remise und Wohnhaus umfassend saniert.
(1) Die Kubatur des Hauses hat sich mit der Aufstockung des eingeschossigen Seitenflügels bereits 1871 verändert.
Literatur:
- Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 241
Teilobjekt Villa
Teil-Nr. | 09031133,T,001 |
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Sachbegriff | Villa |
Datierung | 1868 |
Umbau | 1871, 1958-1959, 1994-1995 |
Entwurf | Rössel, J. A. (Zimmermeister) |
Entwurf | Voll, Albert (Maurermeister) |
Bauherr | Rössel, J. A. (Zimmermeister) |
Teilobjekt Remise & Stall
Teil-Nr. | 09031133,T,002 |
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Sachbegriff | Remise & Stall |
Entwurf | 1872 |
Datierung | 1873 |
Umbau | 1994-1995 |
Entwurf | Rössel, J. A. (Zimmermeister) |
Bauherr | Rössel, J. A. (Zimmermeister) |
Teilobjekt Mietshaus
Teil-Nr. | 09031133,T,003 |
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Sachbegriff | Mietshaus |
Datierung | 1872 |
Entwurf | Rössel, J. A. (Zimmermeister) |
Bauherr | Rössel, J. A. (Zimmermeister) |
Teilobjekt Fabrik
Teil-Nr. | 09031133,T,004 |
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Sachbegriff | Fabrik |
Datierung | 1883 |
Entwurf (?) & Ausführung | Mietsch, Wilhelm (Zimmermeister) |
Bauherr | Wolff, Gustav (Kaufmann) |
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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