Denkmaldatenbank

Admiralbrücke

Obj.-Dok.-Nr. 09031110
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Kreuzberg
Adressen Admiralstraße
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Brücke
Datierung 1880-1882
Entwurf Pinkenburg, Georg

Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Landwehrkanals musste die 1850 angelegte hölzerne Badbrücke an der Admiralstraße einer neuen Konstruktion weichen. Sie wurde durch die Admiralbrücke ersetzt, die Fraenkel- und Planufer miteinander verbindet. (1) Die 1880-82 nach Entwurf des Regierungsbaumeisters Georg Pinkenburg ausgeführte Admiralbrücke ist die älteste noch erhaltene schmiedeeiserne Brücke des Landwehrkanals. Als wichtiger Bestandteil des Stadtraums zwischen Urbanhafen und Kottbusser Brücke prägt sie die Kanalumgebung. Konzipiert für große Verkehrsauslastungen und Belastungen, darunter eine Straßenbahnlinie, vereint die Brücke hohe ingenieurtechnische Leistung mit anspruchsvoller Schmiedekunst und ist somit ein anschauliches Beispiel für den dekorierten Ingenieurbau des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Admiralbrücke ist konstruktiv mit der zeitgleich von Paul Gottheiner errichteten Marschallbrücke verwandt. Gleich dieser wurde sie als Bogenbinderkonstruktion konzipiert. Den Kanal überspannt sie mit großen, elastischen Zweigelenkbögen. Über ein Stabwerk sind die in zwei Meter Abstand voneinander liegenden Segmentbögen mit den Fahrbahnträgern verbunden. Für die detailreiche Verzierung der Stäbe sorgten die Kunstschmiede Fabian & Krüger, die auch die Ausführung der üppig dekorierten Geländer übernahmen. Vier im Gehwegbereich angeordnete Kandelaber vervollständigen das harmonische Erscheinungsbild. Die Widerlager der Brücke sind massiv ausgeführt und mit Werkstein und Ziegeln verkleidet. 1933-34 nahm man erste Verstärkungsarbeiten an der Konstruktion vor. Mitte der 1980er Jahre wurde die Brücke dann noch einmal grundlegend überholt, ohne dass dabei das ursprüngliche Aussehen verändert wurde.


(1) Pinkenburg, Georg: Die Strassenbrücken Berlins. In: Deutsche Bauzeitung 20 (1886), S. 365; BusB 1896, Bd. 1, S. 123, 161-162; Die Straßenbrücken von Berlin, Bd. 1, Berlin 1902, S. 66, 215; Berliner Brücken, Ausst.-Kat., Berlin 1991, S. 18; Weinland 1994, S. 111; Dehio Berlin 2006, S. 317.

Literatur:

  • BusB I 1896 / Seite 161
  • Pinkenburg: Die Strassenbrücken Berlins, in: Deutsche Bauzeitung 20 (1886) 61 / Seite 365
  • Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 300
  • Lorenz, Werner; May, Roland; Staroste, Hubert: Ingenieurbauführer Berlin, Petersberg 2020 / Seite 70-71

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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