Denkmaldatenbank

Mietshaus Wiener Straße 69 Skalitzer Straße 39

Obj.-Dok.-Nr. 09031020
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Kreuzberg
Adressen Wiener Straße 69

Skalitzer Straße 39
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1887
Entwurf Koch, M. (Maurermeister & Tischlermeister)
Bauherr Koch, M.

Das 1887 fertig gestellte Mietshaus Wiener Straße 69, Skalitzer Straße 39 besetzt ein spitzwinkliges Eckgrundstück südlich des später erbauten Hochbahnhofs Görlitzer Bahnhof. Entworfen und ausgeführt wurde es von Maurer- und Tischlermeister M. Koch, der zugleich der Bauherr war. Die fast vollständige Grundstücksausnutzung ist ein Beleg für das von hohen Renditeerwartungen motivierte spekulative Bauen, wie es vor Verabschiedung der Bauordnung von 1887 im Berliner Stadtgebiet zulässig war und auch praktiziert wurde. Mit Ausnahme eines kleinen, allseitig umschlossenen Hofs, der mit 5,34 Metern Seitenlänge gerade das baurechtlich geforderte Mindestmaß erfüllte, ist die Parzelle komplett bebaut. Das fünfgeschossige Haus mit zusätzlichem Mezzaningeschoss ist Teil der großstädtisch geprägten Blockrandbebauung westlich des alten Görlitzer Bahnhofs. Früher unmittelbar an Nachbarhäuser anschließend, steht es heute allseits frei. Aufwendig geschmückte Schaufassaden dokumentieren den erhöhten Repräsentationsbedarf an Wiener und Skalitzer Straße. Ein kräftig profilierter Stuckdekor in Neorenaissanceformen überzieht sämtliche Geschosse. Die lang fluchtenden Fronten an Nord- und Südseite wurden spiegelbildlich angelegt. Beide Fassaden münden in den risalitartig verkröpften Kopfbau am Schnittpunkt von Skalitzer Straße und Wiener Straße. Bis zur Traufe sind die Fronten dreischichtig angelegt, wobei jeweils zwei Obergeschosse zu einer Zone zusammengefasst wurden. Auszeichnende Elemente sind die Kolossalordnung in den Obergeschossen des Kopfbaus, das weit vorkragende Konsolgesims, vor allem jedoch die um zwei Ecken geführte Attika des Kopfbaus. Ungeachtet der vornehmen Fassadengestaltung verfügt das Haus nur über mittelgroße Wohnungen, in denen zumeist Handwerker und Angestellte wohnten.

Literatur:

  • Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 283 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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