Denkmaldatenbank

Mietshaus Tempelherrenstraße 2

Obj.-Dok.-Nr. 09030988
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Kreuzberg
Adressen Tempelherrenstraße 2
Denkmalart Ensembleteil
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1880-1881
Umbau 1911
Entwurf Pape, Hermann (Zimmermeister)
Bauherr Pape, Hermann (Zimmermeister)

Ein gut erhaltenes Ensemble repräsentativer Mietshäuser ist in der Tempelherrenstraße 2-5 zu finden. Die vier Häuser, die 1881-82 nahezu zeitgleich entstanden, gehören zur ältesten planmäßigen Bebauung des Viertels zwischen Urbanstraße, Zossener Straße, Landwehrkanal und Baerwaldstraße. Die Bauten, die sich in den geschlossenen Blockrand eingliedern, wurden von einfachen Maurermeistern erstellt. Gleichwohl ist ihr Anspruch auf ein würdevolles Erscheinungsbild unverkennbar, was man an den Vorgärten und dem äußerst üppigen Fassadenschmuck in Neorenaissancemanier sieht. Für die Entstehungszeit charakteristisch ist neben der Stilwahl auch die flächige Fassadenabwicklung. Balkone, Loggien und Erker, die gegen Ende der 1880er Jahre im Mietshausbau zu beliebten Gestaltungsmerkmalen avancierten, fehlen hier. Die Fassaden werden von mächtigen Kranzgesimsen abgeschlossen. Eine ausgefallene Formgebung haben die weit auskragenden Doppelkonsolgesimse der Häuser Tempelherrenstraße 4 und 5. Im Unterschied zu den Obergeschossen zeigen die Erdgeschosse aufgrund der seitlich angeordneten Durchfahrten keinen symmetrischen Aufriss. Während die unteren Geschosse einen teilweise kräftigen Bossenputz vorweisen, hat man die abschließenden Obergeschosse mit Glattputz versehen, sodass die plastisch angelegten Schmuckformen dort besonders gut zur Geltung kommen. Die Häuser bestehen jeweils aus Vorderhaus und Seitenflügel. In der Tempelherrenstraße 3 kommt noch ein Quergebäude dazu. Während in den Vorderhäusern größere Wohnungen liegen, befinden sich in den Hofbereichen eher kleinere Wohneinheiten. Aus diesem Grund wohnte hier eine sozial durchmischte Mieterschaft, die sich aus kaufmännischen Angestellten, Handwerkern, Künstlern und Rentnern zusammensetzte, während Arbeiter nicht zur Mieterschaft gehörten.

Literatur:

  • Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 341

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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