Denkmaldatenbank

Mietshaus Skalitzer Straße 46A Lausitzer Straße 52

Obj.-Dok.-Nr. 09030945
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Kreuzberg
Adressen Skalitzer Straße 46A

Lausitzer Straße 52
Denkmalart Ensembleteil
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1878
Entwurf Lang, August (Maurermeister)
Bauherr Lang, August (Maurermeister)

Die weiter westlich gelegenen gründerzeitlichen Mietshäuser Skalitzer Straße 45-46B wurden bald nach dem Abriss der Akzisemauer und der Fertigstellung des in unmittelbarer Nähe gelegenen Görlitzer Bahnhofs errichtet. Die Gebäude gehören zur Erstbebauung des Straßenzugs. Die Skalitzer Straße weitete sich hier für den Bahnhof platzartig nach Süden auf. Die vornehm wirkenden Häuser bilden die südliche und westliche Platzkante. Mit ihren prachtvoll geschmückten Fassaden reagieren die allesamt als Eckhäuser ausgeführten Gebäude auf ihre privilegierte Lage im Stadtraum. Die zwischen 1871 und 1880 erstellten Häuser zeichnen die Entwicklung im großstädtischen Geschosswohnungsbau der Zeit beispielhaft nach. Es handelt sich um kompakte Mauerwerksbauten, die mit Klein- und Mittelwohnungen ausgestattet waren. Ihr Fassadendekor basiert vorwiegend auf spätklassizistischen oder im Neorenaissancestil gehaltenen Formen. Wenige Erkervorbauten und die signifikanten, bereits aus dem Kernbereich der Luisenstadt bekannten turmartigen Eckbetonungen sorgen für eine Belebung der flächigen Fronten. Bezeichnenderweise - und darin die neuen Entwicklungen im damaligen Mietshausbau aufnehmend - verzichtet das als letztes Gebäude des Ensembles 1880 errichtete Haus Skalitzer Straße 46B jedoch sowohl auf die Höherführung der Gebäudeecke als auch auf das von der Straßenseite zugängliche Souterrain. Vielmehr wurde das unterste Geschoss als ebenerdige Ladenzone angelegt. Die Gebäudeecke des Hauses Skalitzer Straße 45 wird nicht allein durch eine turmartige Höherführung der Fassade akzentuiert, sondern auch durch ein außergewöhnliches bauliches Detail, einen in der Höhe gestaffelten Altan. Der repräsentative wintergartenartig verglaste Vorbau verweist darauf, dass die Häuser im östlichen Bereich der Skalitzer Straße, dem bis zum Bau der Hochbahn die Funktion eines großstädtischen Boulevards zukommen sollte, ursprünglich in Teilen mit Vorgärten ausgestattet waren. Hofseitig verfügt das Gebäude darüber hinaus noch über die zugehörige Remise. Der zweigeschossigen Backsteinbau wurde 2002-03 zu einem Atelier- und Wohnhaus umgebaut.

Literatur:

  • Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 281 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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