Denkmaldatenbank
Geschäftshaus Oranienstraße 40 Oranienplatz 17
09030778 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Kreuzberg |
Adressen | Oranienstraße 40 Oranienplatz 17 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Geschäftshaus |
Datierung | 1912-1913 |
Bauherr | Jacobi, Leopold |
Entwurf | Cremer und Wolffenstein (Architektengemeinschaft) |
Ein Beispiel für die Citybildung, deren Ausläufer vor dem Ersten Weltkrieg auch den Oranienplatz erreichte, ist das 1912-13 erbaute Geschäftshaus Oranienstraße 40, Oranienplatz 17. Für seine Errichtung ließ der Kaufmann Leopold Jacobi zwei ältere, bereits 1860 ausgeführte Mietshäuser abtragen. Die Planung des Neubaus übernahm die im Berliner Geschäftshausbau erfahrene Architektensozietät Cremer & Wolffenstein. (1) An exponierter Stelle errichtet, definiert das monumental wirkende, fünfgeschossige Eckhaus maßgeblich das Bild des Oranienplatzes. Die auf einen repräsentativen Gesamteindruck zielende Sandsteinfassade wird durch neobarocke Schmuckelemente wirkungsvoll nobilitiert. Sie zeigt die für großstädtische Geschäftshausfassaden gebräuchliche Einteilung in das Erdgeschoss, das als Sockel behandelt ist, eine drei Geschosse umfassende Mittelzone und den abschließenden Attikabereich. Das aus Brüstungsfeldern und geschossübergreifenden Lisenen geformte gleichförmige Gliederungsraster überzieht sämtliche Wandflächen. Großformatige Fensteröffnungen belichten die einzelnen Etagen. Nur das vierte Obergeschoss zeigt kleinteilige, durch steinerne Pfosten getrennte Fenster. Die korbbogig geschnittenen Fenster des dritten Obergeschosses sind ebenso ein zeittypisches Merkmal der Berliner Geschäftshausarchitektur wie die Verblendung der Hoffassaden mit weißen Glasurklinkern. Das Gebäudeinnere wurde als ummantelte Eisenskelettkonstruktion errichtet. Auch der Dachstuhl besteht aus einer genieteten Eisenkonstruktion. Massiv errichtet sind hingegen die Außenwandpfeiler, die Brandwände und die Umfassungsmauern der Treppenhäuser, die noch über ihre schlichte bauzeitliche Ausstattung verfügen. Das Haus hat eine wechselvolle Nutzungsgeschichte. In der Regel wurden die Gewerbeflächen geschossweise vermietet. Dabei konnten die zahlreichen, völlig verschiedenartigen Nutzer, darunter das Café Oranienpalast, das Hotel Ahlbecker Hof oder das Bekleidungsgeschäft C&A Brenninkmeyer, die Flächen aufgrund der weitgespannten Skelettkonstruktion ohne störende massive Innenwände flexibel und bedarfsgerecht nutzen. 2004 wurde das Haus denkmalgerecht instand gesetzt.
(1) Borgelt, Christiane/Keckstein, Veronika: Kaufhäuser und Warenhäuser in der Luisenstadt. Ihr Aufstieg und ihr Niedergang, Berlin 1988, S. 33 ff.
Literatur:
- Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 221
Kontakt
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