Denkmaldatenbank
Gewerbehof Oranienstraße 25
09030777 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Kreuzberg |
Adressen | Oranienstraße 25 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Gewerbehof |
Datierung | 1910 |
Entwurf | Nitzsche, Reinhold (Architekt) |
Ausführung | Winkler, A. (Baugeschäft) |
Bauherr | Koeppen, A. (Rentier) |
Der von Reinhold Nitzsche geplante und 1910 vom Baugeschäft A. Winkler ausgeführte Gewerbehof Oranienstraße 25 ersetzte ein in den 1860er Jahren erbautes Mietshaus. Er besteht aus einem straßenseitigen Kontorgebäude und einer zwei Höfe umschließenden Etagenfabrik. Sämtliche Bauteile wurden fünfgeschossig und mit Steildächern ausgeführt.
Die straßenseitige Fassade prägt den Straßenabschnitt zwischen Heinrichplatz und Adalbertstraße. Sie teilt sich horizontal in drei Schichten und vertikal in drei Hauptachsen und eine Nebenachse, in der die Durchfahrt zu den Höfen angelegt wurde. Die drei Hauptachsen wurden zu einer Pfeilerfront zusammengefasst, die sich in ihrer Durchformung an die in der Berliner City im Umfeld der Friedrichstraße zuvor entwickelten Geschäftshäuser anlehnt. (1) Aufgrund des sparsamen Einsatzes von Bauschmuck wirkt die Fassade stark versachlicht, ohne ihre repräsentative Ausstrahlung zu verlieren. Die Wandflächen sind weitgehend zu einem aus Pfeilern und Brüstungsfeldern bestehenden Gliederungsgerüst reduziert. Dabei spiegelt das Fassadenraster die innere Eisenskelettkonstruktion wieder. Gestaltbildend wirken die Bogenstellungen im dritten Obergeschoss, die ein typisches Motiv der Geschäftshausarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts darstellen. Die Fenster über der Durchfahrt wölben sich leicht vor die Fassadenflucht. Sie werden hier jedoch, wie auch durchgängig im abschließenden vierten Obergeschoss, durch massive Mauerpfeiler unterteilt. Ein seltenes Schmuckelement sind die blauen Mosaikfliesenspiegel der Brüstungsbereiche. (2) Noch stärker versachlicht zeigen sich die glattflächigen Fassaden der Fabriktrakte. Auch hier bildet das verbliebene Gliederungsgerüst der weitgehend durchfensterten Wandflächen die Tragwerkskonstruktion ab. Für eine optimierte Lichtführung sorgen nicht nur die großen, gesprossten Fenster, sondern auch die weißen Glasurklinker, mit denen die Fassaden allseits überzogen wurden. Der einzige Bauschmuck sind die sparsam eingelassenen grünen Keramikplatten.
(1) Ein Beispiel hierfür ist das Geschäftshaus Automat in der Friedrichstraße 167-168.(2) Leider ist das raffinierte Farbenspiel, das die Werksteinfassade ursprünglich auszeichnete und an dem die Mosaikfliesen bedeutenden Anteil hatten, heute kaum mehr nachzuvollziehen, da die Front in den Obergeschossen weiß gestrichen wurde.
Literatur:
- Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 230 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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