Denkmaldatenbank
Mietshaus Luckauer Straße 10 Sebastianstraße 87
09030771 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Kreuzberg |
Adressen | Luckauer Straße 10 Sebastianstraße 87 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus |
Entwurf | 1853 |
Datierung | 1854-1855 |
Umbau | 1871, 1988 |
Entwurf & Ausführung | Feige, H. (Zimmermeister) |
Entwurf & Ausführung | Forkert, J. C. (Maurermeister) |
Bauherr | Schultze, Heinrich Ludwig (Kaufmann) |
Von der Oranienstraße zweigt die Luckauer Straße ab, die an der Kreuzung mit der Dresdener Straße und der Sebastianstraße in den Alfred-Döblin-Platz mündet. Aufgrund von Kriegszerstörungen wirkt der kleine dreieckige Platz städtebaulich ungeordnet. Das Stadtgefüge wird hier von dem markanten Mietshaus Luckauer Straße 10 und Sebastianstraße 87 beherrscht, das 1854-55 von Maurermeister J. C. Forkert und Zimmermeister H. Feige erstellt wurde. (1) Durch seinen hohen gestalterischen Anspruch unterscheidet sich das Haus deutlich von den zeitgleich ausgeführten Mietshäusern der unmittelbaren Umgebung. Die beiden Fassaden zeigen Gestaltungen aus dem Formenschatz der florentinischen Renaissance, aber auch Elemente des gotisierenden Burgenstils. Als konkretes Vorbild lässt sich das heute nicht mehr vorhandene Palais Redern am Pariser Platz von Friedrich Schinkel benennen. Kennzeichnend ist die kastellartig-trutzige Gesamterscheinung. Über einem hohen Souterrain erheben sich vier ausschließlich durch Rundbogenfenster belichtete Vollgeschosse. Sämtliche Obergeschosse besitzen eine kräftig ausgebildete Rustika. Ein seltenes, auf den Komfort und die Qualität der Wohnungen hinweisendes Ausstattungsdetail sind die loggienartigen, auf großen Konsolen lagernden Balkonerker, die der Fassade als Gliederungselement vorgehängt sind. Einen krönenden Abschluss bildet der mächtige Traufbereich mit dem weit auskragenden Konsolgesims und der massiven Attikabrüstung. Zu der aufwendigen Fassadengestaltung passt die vornehm wirkende Innenausstattung. So verfügt der Hauptaufgang an der Sebastianstraße über eine sorgfältig durchgebildete Decke in Neorenaissanceformen, während die Wände mit Stuckmarmor verkleidet sind. Die Wohnungseingangstüren zeigen sorgsam detaillierte Schnitzwerkfüllungen aus Holz. 1988 wurde das Haus grundlegend modernisiert und das Dach in Teilen ausgebaut.
(1) Börsch-Supan 1977, S. 143; Dehio Berlin 2006, S. 316.
Literatur:
- Reclam Berlin, 1977 / Seite 304
- Dehio, Berlin, 1994 / Seite 290
- Börsch-Supan, Berliner Baukunst nach Schinkel, 1977 / Seite 143
- Berlin Atlas zu Stadtbild und Stadtraum H.II, Berlin 1973 / Seite .
- Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 217
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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