Denkmaldatenbank
Mietshaus Muskauer Straße 33
09030732 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Kreuzberg |
Adressen | Muskauer Straße 33 |
Denkmalart | Ensembleteil |
Sachbegriff | Mietshaus |
Datierung | 1896-1897 |
Umbau | 1979-1980 |
Ausführung | Pahl, Franz (Architekt) |
Ausführung | Weller, Arthur (Maurermeister) |
Bauherr | Rachstein, Albert (Bauunternehmer) |
Entwurf | Enders und Hahn (Baumeister) |
Erst Ende der 1860er Jahre, mehr als zwanzig Jahre nach der Erstellung des Lennéschen Bebauungsplans, wurde die Muskauer Straße angelegt, die vom Mariannenplatz zur Zeughofstraße führt. Der zusätzlich eingefügte Straßenzug unterteilte den großen Baublock zwischen Wrangelstraße, Waldemarstraße und Mariannenplatz und ermöglichte so eine bessere Grundstückserschließung und damit eine bessere Ausnutzung von Grund und Boden. In leichter Verschwenkung läuft die Muskauer Straße auf den Mariannenplatz zu, wobei der zweitürmige Mittelrisalit des Bethanien-Krankenhauses den optischen Abschluss bildet. Die Muskauer Straße wird beiderseits von Mietshäusern gesäumt, die den Blockrand besetzen. Die vier- bis fünfgeschossigen Mietshäuser Muskauer Straße 21, 30-36, 38 verfügen noch durchgehend über ihre ursprünglichen Stuckfassaden. In seinem überlieferten Zustand stellt das Denkmalensemble einen beispielhaften Ausschnitt der kompakt bebauten Mietskasernenstadt dar, die sich in der Luisenstadt gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt hatte. Die über einen Verlauf von etwa fünfundzwanzig Jahren entstandenen Gebäude dokumentieren in ihrer abwechslungsreichen Fassadengestaltung eindrucksvoll die gewandelten Gestaltungsweisen und Wohnverhältnisse. Während die spätklassizistischen Fassaden der in den 1870er Jahren gebauten Häuser ausnahmslos flächig wirken, sind die in den 1890er Jahren entstandenen Straßenfronten dank der Verwendung von Balkonen, Loggien und Erkern deutlich plastischer gestaltet. Wenngleich sich die Wohnungsgrößen in diesem Zeitraum kaum änderten, führten diese baulichen Zutaten doch auch zu einer Zunahme des Wohnkomforts. Ein in der Luisenstadt am Beginn vieler Straßen häufig wiederkehrendes, städtebaulich wirksames Motiv zeigt das 1872-73 errichtete Mietshaus Muskauer Straße 30/Mariannenplatz. Seine abgeschrägte Gebäudeecke ist turmartig erhöht. Dieses Baudetail "stellt die plastische Erwiderung auf das gleichförmige Straßenraster des Lennéplans dar". (1) Es akzentuiert die Blockecke und bildet mit der ebenfalls höher geführten Hausecke des gegenüberliegenden Gebäudes ein gebietsprägendes Tormotiv.
(1) Hecker 1980, S. 34.
Literatur:
- Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 240 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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