Denkmaldatenbank

Mietshaus, Laden Bergmannstraße 1

Obj.-Dok.-Nr. 09030718
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Kreuzberg
Adressen Bergmannstraße 1
Denkmalart Ensembleteil
Sachbegriff Mietshaus & Laden
Datierung 1870-1871
Entwurf Hamburger (?) (Maurermeister)
Bauherr Hamburger

Die städtebauliche Entwicklung, die das Gebiet in den Jahrzehnten nach der Reichsgründung nahm, lässt sich beispielhaft anhand des Mietshausensembles Mehringdamm 73/75, Bergmannstraße 1-4 nachvollziehen. Infolge des gründerzeitlichen Baubooms wurden hier ab Anfang der 1870er Jahre in rascher Folge Mietshäuser in geschlossener Blockrandbauweise errichtet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren nahezu alle Grundstücke dicht bebaut.

Bis 1872 war der Geländestreifen zwischen der Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm) und der Straße Am Tempelhofer Berg Eigentum des Militärfiskus. Unmittelbar nach der Veräußerung wurde das sehr schmale Areal planiert und für die Bebauung vorbereitet. Die Belle-Alliance-Straße, die bis dahin vor allem als Ausfallstraße und Paradestrecke der Berliner Garnison Bedeutung erlangt hatte, wandelte sich in den 1870er Jahren zusehends zu einem prachtvoll ausgebauten Boulevard. An der Ostseite entstand hinter einer tiefen Vorgartenzone eine geschlossene Zeile fünfgeschossiger Mietshäuser, deren Höfe und weniger aufwendig gestalteten Seitenflügel unvermittelt an der Baufluchtlinie der Straße Am Tempelhofer Berg enden. Die Gebäude unterscheiden sich in den Wohnungsgrößen, in der Ausstattung und im äußeren Erscheinungsbild teilweise erheblich. Kontrastreich stehen sich etwa das reich gestaltete Eckhaus Mehringdamm 73 und das einfacher gehaltene Mietshaus Bergmannstraße 1 gegenüber. Wurden die Häuser überwiegend zunächst ohne Seitenflügel und Quergebäude errichtet, so fügte man später eine Hinterlandbebauung hinzu. So besitzen die 1893 erstellten Häuser Bergmannstraße 2 und 3 eine dichte, tief in den Block reichende Hofbebauung.

Literatur:

  • Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 402

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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