Denkmaldatenbank

Mietshaus Großbeerenstraße 11

Obj.-Dok.-Nr. 09030683
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Kreuzberg
Adressen Großbeerenstraße 11
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1874
Entwurf Fraenkel, Joseph (Maurermeister)
Bauherr Fraenkel, Joseph

Das Mietshaus Großbeerenstraße 11 besitzt eine außergewöhnlich prachtvolle Stuckfassade im Neorenaissancestil. Die streng hierarchisch strukturierte Straßenfront überrascht vor allem in der Kopfzone durch reichhaltigen Bauschmuck. Unmittelbar unterhalb des Kranzgesimses befinden sich fünf großformatige Reliefplatten mit einem variantenreichen figürlichen Bildprogramm. Dargestellt sind Szenen aus der griechisch-römischen Mythologie. Neben dem üppigen Dekor überzeugt die Fassade auch durch ihre klare Gliederung. Horizontal verfügt der viergeschossige Bau über eine klassische Dreiteilung. Die mittleren der fünf Achsen wurden risalitartig vorgezogen und durch zwei Balkone betont. Das Haus entstand 1874 nach Entwurf des Maurermeisters Joseph Fraenkel, der zugleich auch Eigentümer war. Als Baugrund stand Fraenkel nur eine vergleichsweise kleine Parzelle zur Verfügung. Das Haus besteht deshalb lediglich aus einem recht tiefen Vorderhaus und einem kurzen Flügel auf der linken Seite. Ungewöhnlich ist der Grundriss mit dem zentralen Haupttreppenhaus. Sämtliche Räume sind um das in der Gebäudemitte liegende Treppenhaus angeordnet. Der kreisrunde Raum besitzt ein weit geöffnetes und ausschließlich von oben belichtetes Treppenauge. Dabei liegt die Treppe zum großen Teil über der Durchfahrt, von der sie erschlossen wird. Am Ende der Durchfahrt befindet sich noch ein kleines, früher als Dienstbotenaufgang genutztes Treppenhaus. Während das bodentief verglaste Erdgeschoss Ladenlokale aufnimmt, waren die Obergeschosse von Beginn an dem Wohnen vorbehalten. Dabei enthielten das erste und zweite Obergeschoss jeweils eine Sieben-Zimmer-Wohnung gutbürgerlichen Zuschnitts. Zur Ausstattung gehörten ein Bad, eine große Küche und eine fensterlose Mädchenkammer. Bereits 1935 wurden die Großwohnungen geteilt.

Literatur:

  • Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 363

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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