Denkmaldatenbank

163. und 192. Gemeindeschule

Obj.-Dok.-Nr. 09030648
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Kreuzberg
Adressen Böckhstraße 16

Dieffenbachstraße 51
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Schule & Lehrerwohnhaus & Turnhalle
Datierung 1891-1892
Umbau 1963, 1974-1975, 1977, 1981
Entwurf Blankenstein, Hermann (Architekt)
Entwurf Frobenius, Karl (Architekt)
Ausführung Leist, K. (Baugeschäft)
Bauherr Magistrat Berlin & IV. Stadtbauinspektion

Auf einem langgezogenen Grundstück, das sich zwischen Böckhstraße 16 und Dieffenbachstraße 51 quer durch den Mietshausblock erstreckt, steht die 1891-92 erbaute 163. und 192. Gemeindeschule, heute Hermann-Hesse-Oberschule, die auf Hermann Blankenstein und Karl Frobenius zurückgeht. (1) Die Straßenfront an der Böckhstraße war durch eine Turnhalle mit Einfahrt besetzt, die im Krieg zerstört und 1957-58 vergrößert wieder aufgebaut worden ist. An der Dieffenbachstraße fügt sich heute noch das Lehrerwohnhaus in den geschlossenen Block ein. Klassentrakt, Schulhof und Abortgebäude fanden ihren Platz hingegen auf dem lärmgeschützten Hinterland des Grundstücks. Schulgebäude und Lehrerwohnhaus sind in der grundsoliden, bisweilen kasernenartigen Bauweise Hermann Blankensteins ausgeführt. In die flächigen Backsteinfassaden sind axial ausgerichtete Segmentbogenfenster eingeschnitten. Von der vorrangig gelben Klinkerverblendung des Klassentrakts setzt sich die rote Backsteinfassade des Lehrerwohnhauses ab. Als horizontale Gliederungselemente beleben Gesimse und Bänder aus dunkelbraunen Glasurklinkern den strengen Wandaufbau. Bauschmuck kam nur sparsam zur Anwendung, etwa am Lehrerwohnhaus, das mit Terrakotten dekoriert ist. Der als Dreiflügelanlage gestaltete Klassentrakt zeigt streng symmetrische Grund- und Aufrisse. Die breite Hauptfront wird durch den leicht vorspringenden Mittelrisalit akzentuiert, hinter dessen fünf großformatigen Rundbogenfenstern die Aula liegt.

Die kriegszerstörte Turnhalle wurde 1957-58 unter Einbeziehung des ehemals nicht zum Schulkomplex gehörenden Nachbargrundstücks Böckhstraße 16 durch einen Neubau ersetzt. Für Entwurf und Ausführung war das Hochbauamt Kreuzberg verantwortlich. Die zweistöckige Doppelturnhalle ist in zeitgenössischen Formen als Stahlbetonrahmenbau mit viergeschossigem Kopfbau konzipiert.


(1) BusB 1896, Bd. 2, S. 325-326; BusB V C, S. 350.

Literatur:

  • BusB II/III 1896 / Seite 325f.
  • Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 323 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

Verkehrsanbindungen