Denkmaldatenbank

Der letzten Bebauungsphase des Chamissokiezes ist das Mietshaus Fidicinstraße 29-29A, Kloedenstraße 5 zuzuordnen, das 1889-90 nach Plänen des Architekten Carl Sievert in einem historisierenden Stilgemisch ausgeführt wurde. Obwohl an engen Korridorstraßen stehend, kommt es als verhältnismäßig großes Eckgebäude gut im Straßenraum zur Geltung. Ursprünglich verfügte das Haus über einen großen rechteckigen Hof, auf dem jedoch 1911 unter maximaler Ausnutzung des Grundstücks ein Seitenflügel und ein Quergebäude errichtet wurden. Die Anbauten wurden ebenfalls von Carl Sievert entworfen. Das Gebäude zeichnet sich durch einen gehobenen, auf die komfortablen Mittelwohnungen abgestimmten Standard aus. Zeichen bürgerlicher Wohnkultur sind die Erker und Balkonanlagen, mit denen man die Vorderhauswohnungen bestückte. Die vorkragenden Gebäudeteile sind nicht nur das bestimmende Gestaltungsmotiv, sondern für die lang fluchtenden Fassaden das wichtigste Gliederungselement. Als zusammengefasste Einheiten schieben sich die Erker und galerieartigen Balkone in einer Ebene vor die Bauflucht, sodass die Fassadenabschnitte lebhaft und plastisch gegliedert erscheinen. Die abgeschrägte Gebäudecke ist mit zierlichen, auf Muschelkonsolen lagernden Balkonen betont. Durch die Rundbogenfenster setzt sich das letzte Obergeschoss von den übrigen Etagen ab. Die Fassade wurde erstmals 1983 instand gesetzt. 2001-03 folgte eine grundlegende Modernisierung. Damals erhielt auch das aufwendig ausgestaltete Treppenhaus in der Kloedenstraße seine frühere Raumfassung zurück.