Denkmaldatenbank
Apostolische Kirche
09030457 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Kreuzberg |
Adressen | Wilmsstraße 11, 12 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Kirche & Gemeindehaus |
Datierung | 1898-1901 |
Entwurf | Schröder, Carl (Architekt) |
Bauherr | Katholisch-Apostolische Gemeinde |
In die geschlossene Blockkante gliedert sich auch die Katholisch-Apostolische Kirche ein, die mit dem zugehörigen Gemeindehaus das Grundstück Wilmsstraße 11-12 besetzt. (1) Das Gotteshaus wurde für eine Religionsgemeinschaft errichtet, die in den 1830er Jahren in England als endzeitliche Erweckungsbewegung entstanden war und in ihren Gottesdiensten eine reichhaltige Liturgie pflegte. Die Berliner Gemeinde ließ den imposanten Kirchenbau 1898-1901 nach Plänen des Architekten Carl Schröder errichten. Dabei hob man sich in der Formgebung des Gotteshauses bewusst von den evangelischen und katholischen Kirchen ab, die zur Jahrhundertwende überwiegend in neogotischen oder neoromanischen Formen errichtet wurden. Wohl in Anlehnung an die benachbarten Bauten von Ludwig Hoffmann wurde die Katholisch-Apostolische Kirche im Stil der italienischen Renaissance ausgeführt. Um den Bau im Stadtgefüge hinreichend zur Geltung zu bringen, versah Schröder ihn mit einer reizvollen plastischen Gliederung. Aufgrund der großen Fülle an eindrucksvollen Baumotiven wie Glockenturm und dreibogiger Eingangshalle, Thermenfenster und Triumphbogen entfaltet der Bau ein malerisches Flair. Der mächtige Kuppeltambour mit seinen Rundfenstern und der abschließenden Laterne wirkt als Landmarke in den Stadtraum hinein. Das klare Raumkonzept mit dem einfachen Grundrissschema ist italienischen Kirchen des 15. Jahrhunderts entlehnt. Die Kirche erhebt sich über einem lateinischen Kreuz. Der Chor schließt in einer runden Apsis und wird von der Sakristei und einer Kapelle flankiert. Querschiff und Langhaus haben annähernd die gleiche Breite. Das kurze Kirchenschiff, das sich parallel zur Straße erstreckt, wird durch eine Rundbogenstellung verdeckt. Gestalterisches Hauptmotiv ist die überkuppelte Vierung, ein typisches Element italienischer Renaissancekirchen. Das Innere wurde stileinheitlich in Renaissanceformen ausgestattet. Heute mischt sich die ursprüngliche Ausmalung mit einer Oberflächengestaltung der Nachkriegszeit. Ein erhaltener Ausstattungsbestandteil ist die flache hölzerne Kassettendecke über dem Langhaus. An die Kirche schließt sich ein fünfgeschossiges Gemeindehaus an, das in den Obergeschossen zwei Wohnungen mit jeweils drei Zimmern enthält. Im Gestaltungsaufwand ist das Gemeindehaus der Kirche untergeordnet. Die symmetrische Fassade ist in den unteren Geschossen mit einem markanten Bossenputz überzogen, während die Rundbogenfenster in den Obergeschossen auf die Fenster des Kirchenschiffs Bezug nehmen. Ein auffallender Schmuck sind die Relieftafeln in den Brüstungsfeldern des dritten Obergeschosses. Heute befindet sich hier der Sitz der Katholisch-Apostolischen Gemeinde Berlin-Süd.
(1) BusB VI, S. 132, 381; Dehio Berlin 2006, S. 293.
Literatur:
- Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 339 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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