Denkmaldatenbank
Villa Schott
09030450 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Gesundbrunnen |
Adressen | Wriezener Straße 10, 11 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Villa |
Datierung | 1881-1883 |
Entwurf & Ausführung | Meyer, L. (Maurermeister) |
Bauherr | Schott, August C. L. (Fabrikant & Zinngießer) |
Die Villa Schott in der Wriezener Straße 10-11 folgt einem Bautyp, der im Ortsteil Gesundbrunnen nur selten anzutreffen ist. (1) Das freistehende, repräsentativ gestaltete Wohngebäude unterscheidet sich deutlich von den umliegenden großstädtischen Mietshäusern. Carl Ludwig Schott, Inhaber einer Zinkgießerei, ließ die klassizistische Villa in zwei getrennten Bauabschnitten aufführen. Maurermeister L. Meyer errichtete 1881 den rechten eingeschossigen Flügel, den man über eine seitliche Treppe betreten kann. Der zweistöckige Mittelrisalit wurde 1883 angefügt, ebenso der linke Flügel, der dem rechten Gebäudeabschnitt gleicht, aber zweigeschossig angelegt ist. Dieser Bauteil besitzt ein eigenes Treppenhaus, das man vom Hof aus betreten kann. An der Wriezener Straße ließ der Bauherr eine repräsentative, einheitlich wirkende Schaufassade ausbilden. Der nur zwei Achsen umfassende Mittelrisalit wurde durch Rundbogenfenster und eine vorgelagerte Pfeiler- und Säulenstellung deutlich hervorgehoben. Die rahmenden Pfeiler und die mittlere korinthische Säule stützen ein mächtiges Gebälk, das von Vasen und einer mittleren Figurengruppe bekrönt wird. Zwei nackte Knaben, die sich an eine Säule lehnen, halten Girlanden. (2) Der Saal im Erdgeschoss des Mittelrisalits besitzt eine anspruchsvolle Ausstattung. Aus Eiche, Ahorn und Nußbaum ist ein kostbares Intarsienparkett zusammengesetzt. Über der Holzverkleidung der Wänden sind Ornamentfelder aufgemalt. Die geometrisch geteilte Stuckdecke wurde mit einer Ausmalung versehen, die unterschiedliche Holzarten imitiert. Im Obergeschoss blieb die prächtige Stuckdecke des Festsaals erhalten. Durch ein Glasfeld im mittleren Stuckrahmen erhält der Raum von oben zusätzliches Licht.
(1) Schwarz 1984, Bd. 3, S. 83; Dehio Berlin 2000, S. 482.
(2) Der Bauschmuck besteht aus Terrakotta.
Literatur:
- Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite 155
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Villa Schott. Die Geschichte einer Wiederentdeckung, Berlin 2004
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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