Denkmaldatenbank

St. Aloysius-Kirche

Obj.-Dok.-Nr. 09030428
Bezirk Mitte
Ortsteil Wedding
Adressen Schwyzer Straße 2
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Kirche kath. & Pfarrhaus
Datierung 1956
Entwurf Hinssen, Felix (Architekt)
Ausführung Hoch- und Tiefbau AG
Bauherr Kirchengemeindevorstand St. Aloysius

Am nordöstlichen Rand des Schillerparks nimmt die 1956 erbaute St. Aloysius-Kirche mit dem zugehörigen Pfarrhaus das Grundstück Schwyzer Straße 2 ein. (1) Die Pfarrei St. Aloysius, hervorgegangen aus einer 1914 eingerichteten Kapelle, vereint die katholischen Christen im nördlichen Wedding. Das Bauwerk ist ein typisches Beispiel für den katholischen Kirchenbau der Nachkriegszeit. Architekt Felix Hinssen hielt am traditionellen Grundriss fest, entschied sich aber für eine zeitgemäße Bauweise mit einem offen gezeigten Stahlbetonskelett und Ausfachungen. An das Langhaus mit abgerundeter Eingangsseite und Spiegelkuppeldach schließt sich ein halbrunder Altarraum an. Ein zeittypisches Motiv ist das Fensterband unter dem Dach. Die Fenster bestehen aus Betonfertigteilen mit Rund- und Rechtecköffnungen, die ein ornamentales Muster ergeben. Der schlanke Glockenturm, der sich an die Längsseite anschließt, wiederholt diese Gestaltungselemente. Die Glocken hängen hinter einem Lochgitter aus Beton. Bänke und Lampen im stützenlosen Kirchenraum sind im zeittypischen Design der 1950er Jahre gestaltet. Felix Hinssen entwarf im Vorgriff auf die liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils einen freistehenden Altartisch. Das Altarbild, gemalt 1976 von Werner Persy, bildet in kräftigen Farben eine Szene aus der Offenbarung des Johannes ab. An den Chorbau schließt sich der eingeschossige Gemeindesaal an, dann folgt ein geschwungener überdachter Gang, der von der Kirche zum freistehenden Pfarrhaus führt. St. Aloysius ordnet sich in eine aufgelockerte Wohnsiedlung der 1950er Jahre ein.


(1) Streicher/Drave 1980, S. 259, BusB VI, S. 226-227, 416; zur Geschichte der Pfarrei siehe Streicher/Drave 1980, S. 32, 94, 258; Goetz/Hoffmann-Tauschwitz 2003, S. 135-136.

Literatur:

  • Bauwelt 46 (1955) 11 / Seite 395
  • Aufbau und Ausbau im Bistum Berlin, hrsg. v. Hilde Herrmann, Berlin 1968 / Seite Nr. 17
  • Streicher, Drave/ Berlin - Stadt und Kirche, 1980 / Seite 32, 94, 258f.
  • BusB VI 1997 / Seite 226f., 416
  • Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite 235-236

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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