Denkmaldatenbank

Stiftung Die Hospitäler zum Heiligen Geist und St. Georg

Obj.-Dok.-Nr. 09030421
Bezirk Mitte
Ortsteil Gesundbrunnen
Adressen Reinickendorfer Straße 59
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Heim
Datierung 1895-1897
Entwurf Blankenstein, Hermann (Architekt)
Entwurf Erdmann (Architekt)
Entwurf Hoßfeld, Richard (Architekt)
Ausführung Koeppen, Carl (Baugeschäft)
Bauherr Kuratorium der Stiftung Die Hospitäler zum Heiligen Geist und St. Georg

Die Hospitäler zum Heiligen Geist und St. Georg, die heute in der Reinickendorfer Straße 59 ansässig sind, wurden im 13. Jahrhundert als Wohlfahrtseinrichtungen gegründet, um arme und kranke Bewohner Berlins zu versorgen. (1) Die traditionellen Standorte in der Berliner Innenstadt ließen sich im ausgehenden 19. Jahrhundert nicht weiter ausbauen. (2) Die Stiftung Hospitäler zum Heiligen Geist und St. Georg zog daher 1886 an den Stadtrand, wo sie ein großes Grundstück kostengünstig erwerben konnte. Das noch heute bestehende Altersheim wurde 1895-97 von den städtischen Architekten Gustav Erdmann und Richard Hoßfeld unter Aufsicht von Stadtbaurat Hermann Blankenstein errichtet. Der schlossartige Ziegelbau besitzt kurze Seitenflügeln (3) , einen hervortretenden Mittelrisalit und einen begrünten Vorgarten, der von einem Eisengitter begrenzt wird. Stilistisch überwiegen Bauformen der italienischen Hochrenaissance. Die gliedernden Gesimse, die Einfassungen der gleichmäßig aufgereihten Stichbogenfenster, die Fensterverdachungen und Lisenen im Obergeschoss des Mittelrisalits bestehen aus Sandstein. In der mittleren Achse öffnet sich das Hauptportal, das eine Balustrade trägt. Das ausladende Hauptgesims, verbunden mit einer niedrigen Attika, gibt dem dreigeschossigen Gebäude eine würdevollen Abschluss. Die Stiftung erweiterte das Altersheim in den 1970er Jahren um weitere Gebäude.


(1) BusB 1896, Bd. 2, S. 476; Weichert, Friedrich: Stiftung Hospitäler zum Heiligen Geist und St. Georg. Werden und Wirken einer Stiftung 1278-1978. Berlin 1978; Schwarz 1984, Bd. 3, S. 85-86. Richard Hoßfeld war der Bruder des Architekten Otto Hoßfeld.

(2) Gemeint sind das erstmals 1272 urkundlich genannte Heiliggeist-Spital innerhalb der Stadt an der Spandauer Straße nahe dem Spandauer Tor und das Georgen-Spital außerhalb der mittelalterlichen Stadt vor dem Oderberger Tor.

(3) An den Seitenflügeln sind Schrifttafeln angebracht. Zum Beispiel ist zu lesen. "NACH ARBEIT / MUEHE UND SORGEN".

Literatur:

  • Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite 171

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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