Denkmaldatenbank

U-Bahnhof Voltastraße

Obj.-Dok.-Nr. 09030362
Bezirk Mitte
Ortsteil Gesundbrunnen
Adressen Brunnenstraße
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bahnhof (U)
Datierung 1914-1915
Umbau nach 1929
Entwurf Behrens, Peter (?) (Architekt)
Entwurf Grenander, Alfred Frederik Elias (Architekt)
Bauherr AEG
Bauherr BVAG

Entlang der Brunnenstraße verläuft die U-Bahntrasse der Linie U 8 (ehemals GN-Bahn). Mit dem Bau der U-Bahn zwischen Gesundbrunnen und Neukölln wurde 1913 begonnen. Bis 1919 errichtete die AEG-Schnellbahn AG unter der Brunnenstraße einen 1.600 m langen gewölbten Tunnel. Die wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg führten zur Einstellung des Bauarbeiten. Abgesehen vom U-Bahnhof Bernauer Straße konnte die AEG-Schnellbahn AG 1914-15 nur den U-Bahnhof Voltastraße im Rohbau fertigstellen. (1) Erst 1926 ließ die Stadt Berlin die U-Bahn weiterbauen. Alfred Grenander vollendete die Arbeiten am U-Bahnhof Voltastraße 1929-30. Bedingt durch die sogenannte einfache Tiefenlage, die für die ältesten Stationen der Linie typisch ist, wird der Mittelbahnsteig über Zugangstreppen in der Fahrbahnmitte erschlossen. Die flache Decke wird von einem mittleren Unterzug getragen, der, einem Architrav ähnlich, auf stämmigen Granitsäulen ruht. Der obere Abschluss der Säulen, bestehend aus geschwungenem Echinus und Deckplatte, ist vom dorischen Kapitell abgeleitet. Die neoklassizistische Gestaltung geht wahrscheinlich auf Peter Behrens, den künstlerischen Berater der AEG zurück, von dem mehrere Entwürfe für die AEG-Schnellbahn AG überliefert sind. (2) Die strenge Formenwelt des ersten Bauabschnittes verbindet sich mit einer einfachen, klaren, funktionalen Ausstattung, die Alfred Grenander den anderen Stationen entsprechend schuf. Die Wände sind mit großformatigen quadratischen Fliesen verkleidet, deren Glasur zwischen Hellgrün und Blau changiert. Neben den hölzernen Doppelbänken haben sich noch zwei Bahnsteighäuschen erhalten. Profilstahltore mit eingehängten Leuchtkästen, die das U-Bahn-Signet zeigen, markieren die Eingänge zum Bahnhof.


(1) Die U-Bahn Gesundbrunnen-Neukölln (GN-Bahn). Zur Eröffnung der Nordstrecke Neanderstraße / Gesundbrunnen am 18. April 1930. Berlin 1930, S. 17, 19, 66; Honroth, Otto: Die Untergrundbahn Gesundbrunnen-Neukölln in Berlin. in: Verkehrstechnik 12 (1931), S. 50; BusB X B (1), S. 68, 136; Bohle-Heintzenberg 1980, S. 184-187.

(2) Buddensieg/Rogge 1979, S. 199-204, D 106-107. Für die Beteiligung von Peter Behrens an der Planung des U-Bahnhofs Voltastraße gibt es jedoch keine sicheren Belege.

Literatur:

  • BusB X B 1 1979 / Seite 66ff., 68, 135f.
  • Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite S. 103
  • Bohle-Heintzenberg, Architektur der Hoch- und U-Bahn, 1980Mauruszat, Axel: Zur Baugeschichte des U-Bahnhofs Voltastraße. in
    Verkehrsgeschichtliche Blätter (2011) 5, 146-147

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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