Denkmaldatenbank

Gleichrichterwerk U-Bahnlinie 8

Obj.-Dok.-Nr. 09030348
Bezirk Mitte
Ortsteil Gesundbrunnen
Adressen Bastianstraße 6
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff E-Werk
Datierung 1927-1930
Umbau 1982
Entwurf Grenander, Alfred Frederik Elias & Warthmüller, Alfred (Architekt)
Entwurf Baller, Hinrich (Architekt)
Bauherr Hoch- und Untergrundbahn AG

Im Baublock zwischen Böttger- und Badstraße dominieren Gewerbebauten. Lediglich der Geländestreifen an der Pankstraße und an der parallel verlaufenden Bastianstraße ist mit fünfgeschossigen Mietshäusern bebaut. In der Reihe der Wohngebäude fällt die ungewöhnliche Straßenfassade des 1928-30 von Alfred Warthmüller und Alfred Grenander erbauten U-Bahn-Umformerwerks auf. (1) Während das Schaltwerk in der Böttgerstraße der Stromversorgung der S-Bahn diente, lieferte das Umformerwerk an der Bastianstraße 6 den Gleichstrom für den Betrieb der 1930 eröffneten Untergrundbahn zwischen Gesundbrunnen und Neukölln. Die im Vorderhaus und Seitengebäude angeordneten Transformatoren und Gleichrichter wandelten den Drehstrom von 6.000 Volt in Gleichstrom von 800 und 220 Volt um. Alfred Grenander bildete eine sachliche, klar gegliederte Straßenfassade aus, die durch den Materialwechsel und die räumliche Staffelung der Wandschichten lebendig und spannungsvoll wirkt. Von der zurückgesetzten Klinkerwand hebt sich im zweiten und dritten Stockwerk ein hervortretendes Mittelfeld aus hellem Muschelkalk ab (2), in dem sich sechs großflächige Sprossenfenster öffnen. Bevor die Klinkerwand wieder beginnt, kragt ein durchgehender Balkon aus, der den im vierten Geschoss eingerichteten Wohnungen vorgelagert ist. Das Seitengebäude ist mit hellroten Backsteinen verkleidet. Hinrich und Inken Baller bauten das Umformerwerk 1982 in ein Wohnhaus um.


(1) Zwei Umformerwerke der Hoch- und Untergrundbahn Berlin. in: Zentralblatt der Bauverwaltung 49 (1929), S. 825-826; Johannes, Heinz: Neues Bauen in Berlin. Berlin 1931, S. 84; Honroth, Otto: Die Untergrundbahn Gesundbrunnen-Neukölln in Berlin. in: Verkehrstechnik 12 (1931), S. 64-65; BusB X B (1), S. 220-221, 224-225; Baller, Hinrich und Baller, Inken: Alfred Grenanders BVG-Umformwerk von 1928 in Berlin-Wedding. in: Der Wedding im Wandel der Zeiten. Hrsg. vom Bezirksamt Wedding von Berlin. Berlin 1985, S. 85-87.

(2) Es handelt sich um einen steinmetzmäßig bearbeiteten Kunststein.

Literatur:

  • BusB X B 1 1979 / Seite 220f., 224f.
  • Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite 130

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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