Denkmaldatenbank
Ernst-Reuter-Siedlung
09030326,T | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Gesundbrunnen |
Adressen | Ernst-Reuter-Siedlung 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 Ackerstraße 123, 124, 125, 131 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Siedlung |
Datierung | 1953-1955 |
Auf dem Geländestreifen zwischen Acker- und Gartenstraße errichtete die Thomashof Grundstücks-Aktiengesellschaft nach dem Abriss der kriegsbeschädigten Mietshäuser 1953-55 die Ernst-Reuter-Siedlung, die als das erste Demonstrativbauvorhaben der Nachkriegszeit die Stadterneuerung in West-Berlin einleitete. (1) Die als "Gartenstadt" konzipierte Anlage verdeutlicht den Bruch mit der alten verdichteten Bebauung. Nach dem Leitbild einer aufgelockerten, durchgrünten Stadt entwarf Felix Hinssen eine Wohnsiedlung aus gegeneinander versetzten Zeilenbauten mit gestaffelter Gebäudehöhe, erschlossen von einer Privatstraße, dem Theodor-Heuss-Weg. Um ein vierzehngeschossiges Punkthochhaus gruppieren sich fünf-, sieben- und neungeschossige Wohnhäuser mit offenen Hofbereichen, Grünräumen und Mietergärten. Die Siedlung umfasst 423 Wohneinheiten mit überwiegend zwei Zimmern. Die Gebäude mit wenig gegliederten Fassaden und überstehenden Flachdächern wurden in traditioneller Mauerwerkstechnik aufgeführt, verputzt und einheitlich weiß gestrichen. Balkons und zur Hälfte in die Fassade eingelassenen Loggien wechseln mit regelmäßig aufgereihten Fenstern. Die verglasten Balkontüren füllen die gesamte Balkonbreite und Raumhöhe aus. Die 1954 von Bundespräsident Theodor Heuss eingeweihte Ernst-Reuter-Siedlung demonstrierte den Aufbauwillen des freiheitlichen Berlin. Das Bauvorhaben dicht an der Sektorengrenze galt als Antwort auf die Stalinallee in Ost-Berlin. Die als "Baustein für eine freie und bessere Zukunft" verstandene Wohnanlage war wegweisend für den Umgang mit der verachteten Mietshausstadt des 19. Jahrhunderts. Mit der Ernst-Reuter-Siedlung begann die von Abriss und Neubau geprägte Stadtsanierung im Bezirk Wedding.
(1) Ernst-Reuter-Siedlung. Zur Erinnerung an die Einweihungsfeier am 18. Juli 1954. [Berlin 1954]; Balg, Ilse: Hochhaus und Gartenstadt schließen einander aus. in: Bauwelt 45 (1954), S. 791; BusB IV A, S. 206, 394; BusB IV B, S. 586-588; Schimmler 1985, S. 74; Bodenschatz 1987, S. 159-161; Bohleber, Wolfgang: "kein Bauwerk haben wir errichtet, das an Bedeutung dem heutigen gleicht". Die Ernst-Reuter-Siedlung in der Ackerstraße. in: Der Wedding - hart an der Grenze. Weiterleben in Berlin nach dem Krieg. Hrsg. von der Berliner Geschichtswerkstatt. Berlin 1987, S. 217-220.
Literatur:
- 5. Bericht über Stadterneuerung vom 18.06.1968 / Seite 17
- BusB IV B 1974 / Seite 586ff.
- Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite 92
Teilobjekt Ernst-Reuter-Siedlung
Teil-Nr. | 09030326,T,001 |
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Sachbegriff | Siedlung |
Datierung | 1953-1955 |
Entwurf | Hinssen, Felix (Architekt) |
Entwurf | Matischiok, Peter (Architekt) |
Bauherr | Thomashof-Grundstücks-AG |
Teilobjekt Erweiterung
Teil-Nr. | 09030326,T,002 |
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Datierung | (?) |
Entwurf | Eggeling, Fritz (Architekt) |
Teilobjekt Erweiterung
Teil-Nr. | 09030326,T,003 |
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Datierung | (?) |
Entwurf | Weber, Werner & Ollk, Helmut (Architekt (?)) |
Bauherr | DEGEWO (Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues) |
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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