Denkmaldatenbank
Lessing-Gymnasium
09030312 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Gesundbrunnen |
Adressen | Pankstraße 18, 19 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Schule & Lehrerwohnhaus |
Datierung | 1884-1887 |
Entwurf | Blankenstein, Hermann (Architekt) |
Entwurf | Erdmann (Architekt) |
Entwurf | Hoßfeld, Richard (Architekt) |
Ausführung | Stargardt, O. (Maurermeister) |
Bauherr | Stadtbauinspektion II |
An der Pankstraße, die Wedding und Gesundbrunnen verbindet, steht das 1884-87 erbaute Lessing-Gymnasium. (1) Die Schule dicht neben der Panke war lange Zeit die einzige höhere Lehranstalt im nördlichen Berlin. Stadtbaurat Hermann Blankenstein, unterstützt von Gustav Erdmann und Richard Hoßfeld, ordnete auf dem ungewöhnlich großen Grundstück Pankstraße 18-19 zwei freistehende Gebäude an. Das dreigeschossige Lehrerwohnhaus, das mit seiner Schmalseite zur Straße ausgerichtet ist, begrenzt einen Vorplatz mit Rasenflächen und Bäumen. Dann folgt der zurückgesetzte Klassentrakt, der aus einem nicht allzu langen Mittelflügel längs der Panke und zwei breiten Kopfbauten besteht. Mit der großzügigen Anordnung der Gebäude entlang einer Grünanlage war das Gymnasium erheblich besser ausgestattet als normale Berliner Gemeindeschulen. Hermann Blankenstein hielt an seiner spätklassizistischen Backsteinbauweise fest. Die blockhaften Gebäude sind mit gelbem Backstein verkleidet, sie besitzen einen materialgerechten Dekor aus Terrakotta und roten Ziegellagen. Der Fassadenaufbau ist jedoch mehr durchdacht als bei anderen Schulbauten. Blankenstein verwendete verschiedene, sehr fein ausgearbeitete Terrakotten, die subtil aufeinander abgestimmt sind. Das sieht man vor allem am Klassentrakt, der sich mit einer repräsentativen Schauseite dem Vorplatz zuwendet. Mit den mächtigen Rundbogenfenstern, hinter denen sich die Aula verbirgt, und den beiden unteren Geschossen, die durch rote Ziegellagen zu einem hohen Sockel zusammengefasst sind, strahlt der Kopfbau eine ungewohnte Monumentalität aus. Hinzu kommen die feinen Reliefs und Friese aus Terrakotta, zum Beispiel am Eingang in der Mittelachse oder unter dem Hauptgesims. Wenn man das Portal durchquert, gelangt man in ein schön gestaltetes Vestibül, das vollständig mit gelbem Backstein und Terrakotten ausgekleidet ist. Die äußere Backsteinarchitektur wurde hier in das Gebäude hineingenommen. Durch den Vorraum, der mit einem Kreuzrippengewölbe schließt, betritt man die eigentliche Eingangshalle, die von schweren Granitsäulen eingefasst wird. Die Schauseite ist auf die Pankstraße ausgerichtet. Die übrigen Fassaden sind einfacher gestaltet, ohne aber den künstlerischen Anspruch aufzugeben.
(1) BusB 1896, Bd. 2, S. 308-309, 311; Schwarz 1981, Bd. 2, S. 163-164; Klinkott, Manfred: Die Backsteinbaukunst der Berliner Schule von K. F. Schinkel bis zum Ausgang des Jahrhunderts. Berlin 1988, S. 384-387; BusB V C, S. 345.
Literatur:
- Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite 189
Kontakt
Juliane Stamm
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