Denkmaldatenbank
262. und 276. Gemeindeschule
09030319 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Wedding |
Adressen | Schöningstraße 17 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Schule |
Entwurf | 1902 |
Datierung | 1909-1911 |
Umbau | 1979 |
Entwurf | Hoffmann, Ludwig Ernst Emil (Architekt) |
Entwurf | Matzdorff, Georg & Häberer & Seidel & Gerecke, Julius (Architekt) |
Entwurf | Straßmann (Architekt & Baugeschäft) |
Ausführung | Leist, H. |
Bauherr | Stadtbauinspektion II |
Nach der Jahrhundertwende stieg die Einwohnerzahl im Wohngebiet nördlich der Seestraße außerordentlich schnell an. Stadtbaurat Ludwig Hoffmann reagierte auf diese Entwicklung, indem er am Schillerpark zwei neue Schulhäuser errichten ließ. Noch vor der 54. und 131. Gemeindeschule an der Ofener Straße , (1) die 1913-15 mitten im Ersten Weltkrieg entstand, wurde 1909-11 die 262. und 276. Gemeindeschule errichtet, die lediglich einen Baublock entfernt ist. (2) Die Schule an der Schöningstraße 17 ist im Blockinnenbereich angelegt. Der viergeschossige Klassentrakt besteht aus einem Hauptflügel und zwei Seitentrakten, die einen geschlossenen Schulhof begrenzen, indem sie sich an die Seitenflügel der benachbarten Mietshäuser anschließen. Den Schulhof kann man nur über eine Durchfahrt im Lehrerwohnhaus betreten. Das dreistöckige Wohngebäude, das sich in den geschlossenen Blockrand einfügt, wendet sich mit einer vornehmen Werksteinfassade zur Schöningstraße. Ausgehend von der Baukunst um 1800 sind klassizistische und spätbarocke Motive vereint. Das Erdgeschoss bildet mit den vorgesetzten Kalksteinquadern einen massiven Sockel. Wandpfeiler mit ionischen Kapitellen geben eine strenge vertikale Ordnung vor. Die gleichmäßigen Fensterachsen mit den Dockenbrüstungen im zweiten Geschoss sorgen für eine würdevolle, ruhige Ausstrahlung. Während das Mansarddach auf barocke Vorbilder zurückgeht, macht das Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel einen klassizistischen Eindruck. Die Reliefs zwischen den Fenstern, gearbeitet von Josef Rauch, bilden jeweils einen antiken Dreifuß ab. Die Hofseiten wurden lediglich verputzt und weiß gestrichen, sie wirken schlicht und freundlich.
(1) Schule an der Ofener Straße und am Schillerpark in Berlin. Architekt: Ludwig Hoffmann. in: Wasmuths Monatsblätter für Baukunst 11 (1927), S. 322, 326-330; Schwarz 1984, Bd. 3, S. 130; BusB V C, S. 366. Zur Schule gehört eine Turnhalle im Schulhof und das Lehrerwohnhaus an der Edinburger Straße 43, das zusätzlich eine Volkslesehalle aufnahm.
(2) Hoffmann, Ludwig: Neubauten der Stadt Berlin. Bd. 11. Berlin 1912, S. I, Tafeln 1-2; Stahl, Fritz: Ludwig Hoffmann. Berlin 1914, S. 64-65; Schwarz 1984, Bd. 3, S. 130-131; BusB V C, S. 362-363; Melk-Koch 1993, S. 195-200.
Literatur:
- Stahl, Fritz, Ludwig Hoffmann in
Berliner Architekturwelt Sonderheft 14 (1914) / Seite 64f. - Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite 226
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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