Denkmaldatenbank
VIII. Pflichtfortbildungsschule für Jünglinge
09030284 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Gesundbrunnen |
Adressen | Grüntaler Straße 5 Badstraße 10 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Schule |
Datierung | 1913-1915 |
Entwurf | Hoffmann, Ludwig Ernst Emil (Architekt) |
Entwurf | Dylewski, Vinzent & Matzdorff, Georg (Architekt) |
Entwurf | Rohmeyer & Gerecke, Julius (Architekt) |
Ausführung | Stoedtner, Johannes (Baufirma) |
Ausführung | F. C. Reincke und Co. GmbH (Baufirma) |
Ausführung | Konrad Schwarz Eisenbetonbau GmbH |
Bauherr | Städtisches Hochbauamt IIa |
Auf dem Grundstück Grüntaler Straße 5 errichtete Stadtbaurat Ludwig Hoffmann 1913-15 die 8. Pflichtfortbildungsschule, eine Berufsschule für Maurer, Zimmerer, Dachdecker, Steinsetzer, Maschinenschlosser und Mechaniker. (1) An das straßenseitige Hauptgebäude mit Aula und Verwaltungsräumen schließt sich ein seitlicher Klassentrakt an, der gemeinsam mit dem Querflügel, in dem Übungsräume angeordnet waren, einen Innenhof umschließt. Die stattliche Fassade an der Grüntaler Straße zeigt, dass Ludwig Hoffmann zwischen einer höheren Bildungseinrichtung und einer Berufsschule für handwerklich begabte Schüler keinen Unterschied machte. Mit ihren antikisierenden Bauformen erinnert die Straßenfront an italienische Palazzi des 16. Jahrhunderts. Für die strenge architektonische Gliederung wurde grauer Muschelkalk verwendet, der sich von den weiß verputzten Wandflächen abhebt. Die beiden unteren Geschosse sind durch kolossale Pilaster zusammengefasst, die ein breites, gebälkartiges Gesims tragen, das sich nochmals über dem dritten Stockwerk wiederholt. Über dem schmalen Mezzaningeschoss und dem ausladenden Hauptgesims folgt ein ungewohnt steiles Walmdach. Beeindruckend ist der zurückgesetzte, von dorischen Säulen begrenzte Eingangsbereich. Der sparsam eingesetzte Bauschmuck beschränkt sich auf regelmäßig angeordnete Löwenköpfe und Rosetten. Durch das Tor betritt man eine monumentale, kreuzgratgewölbte Eingangshalle. Zu beiden Seiten der Durchfahrt führen Treppen zum Hauptgeschoss. Eine seitliche Gewölbehalle vermittelt zum versetzt angeordneten Treppenhaus des Klassentrakts.
In den geschlossenen Blockrand der Badstraße ist das 1913-15 von Ludwig Hoffmann erbaute städtische Verwaltungsgebäude Badstraße 10 eingebunden. (2) Das viergeschossige Gebäude, heute "Haus der Volksbildung", wiederholt den strengen, antikisierenden Fassadenaufbau der benachbarten Berufsschule, wirkt aber noch monumentaler. Mit seinem hohen Walmdach beherrscht es den Straßenraum und den gegenüberliegenden Blochplatz. Die unteren Geschosse sind mit einer kolossalen Pilaster- und Säulenordnung aus grauem Muschelkalk hervorgehoben. Eckpfeiler vermitteln zum zurückgesetzten mittleren Wandabschnitt, der mit dorischen Säulen hervorgehoben ist. Die Räume im Erdgeschoss dienten ursprünglich als Rettungswache und Schulküche. In den oberen Stockwerken waren eine öffentliche Bücherei, eine Steuerannahmestelle, die Wohnung des Direktors der 8. Pflichtfortbildungsschule und zwei kleinere Wohnungen für städtische Beamte untergebracht.
(1) Pflichtfortbildungsschule an der Grünthaler Straße. Architekt: Ludwig Hoffmann. in: Wasmuths Monatshefte für Baukunst 2 (1915/16), S. 457-465; Der Neubau der VIII. Pflichtfortbildungsschule an der Grünthalerstraße zu Berlin. in: Neudeutsche Bauzeitung 12 (1916), S. 122-126; 80 Jahre berufsbildende Schule für Metalltechnik Berlin. Von der VIII. Pflichtfortbildungsschule für Jünglinge zum Oberstufenzentrum Metalltechnik. 1907-1987. Hrsg. v. Kollegium und Schulleitung des Oberstufenzentrums Metalltechnik. Berlin 1987; BusB V C, S. 118-119, 366; Melk-Koch 1993, S. 82-85.
(2) Verwaltungsgebäude an der Badstraße. Architekt: Ludwig Hoffmann. in: Wasmuths Monatshefte für Baukunst 11 (1927), S. 339-341.
Literatur:
- Reichardt, Schäche/ Ludwig Hoffmann, 1986 / Seite 101
- Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite 141f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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