Denkmaldatenbank
Tresorfabrik Karl Arnheim, Fabrikschosserei
09030184 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Gesundbrunnen |
Adressen | Osloer Straße 102 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Fabrik & Werkstatt |
Datierung | 1897-1898 |
Entwurf (?) & Ausführung | Siems, Th. (Architekt) |
Bauherr | Arnheim, Carl (Tresorefabrikant) |
der ehemaligen Pankeinsel, einem länglichen Landstreifen, der im frühen 18. Jahrhundert durch den Bau eines aus der Panke abgezweigten Mühlgrabens entstanden war. Durch die Regulierung des Wasserlaufs wurde die Insel mehrfach verkleinert und erst 1823 in der heutigen Form befestigt. Die Badstraße teilt die Pankeinsel, die nach dem Hobrechtplan eigentlich unbebaut bleiben sollte, in zwei Hälften. Auf dem nördlichen Teil siedelte sich 1890 die Tresorfabrik S. J. Arnheim an. (1) Das langgestreckte Fabrikgelände ist über eine Einfahrt an der Osloer Straße 102 zu erreichen. Für den Bau der Produktionsgebäude musste 1891-92 der nördliche Arm der Panke zugeschüttet werden, der sich aber noch immer durch die nordwestliche Grundstücksgrenze und die Uferstraße abzeichnet. Die Fabrik S. J. Arnheim, gegründet vom Hofkunstschlosser des deutschen Kaisers, war der größte Hersteller von Geldschränken und Tresoren in Deutschland. Die wichtigsten Fabrikgebäude, unter anderem die Maschinenhalle, wurden 1983 abgerissen, um auf dem Gelände ein Regenwasserrückhaltebecken anzulegen. Es blieben nur schlichte zweigeschossige Backsteinbauten am Rand des Fabrikhofs erhalten. Die 1892-93 erbaute Schlosserei, an der Einfahrt gelegen, ist das älteste Gebäude des Fabrikgeländes. Die beiden Geschosse, in denen sich große Rundbogenfenster öffnen, werden durch Lisenen zusammengefasst. Die 1897-98 erbauten Shedhallen beeindrucken durch ihre gleichmäßig aufgereihten Sheddächer. Der langgestreckte, schmucklose Industriebau besteht aus vollkommen gleich gebildeten Achsen. Über jeder Dreifenstergruppe im Obergeschoss ragt ein sägezahnartiger Shedgiebel auf. Die Fabrikhalle wird heute vom Berufsverband Bildender Künstler in Berlin als Bildhauerwerkstatt genutzt.
(1) Schwarz 1981, Bd. 2, S. 161; Schwarz 1984, Bd. 3, S. 43-44; Lefèvre, Andreas: Die Arnheimsche Tresorfabrik. in: Geschichtslandschaft Berlin 1990, S. 283-299, v. Oertzen/Jäger 1993, S. 205-216.
Literatur:
- Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite 124
Kontakt
Juliane Stamm
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