Denkmaldatenbank
St. Pauls-Kirche
09030179,T | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Gesundbrunnen |
Adressen | Badstraße 50, 51 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Kirche ev. & Glockenturm & Gemeindehaus |
Entwurf | Schinkel, Karl Friedrich & Spitta, August Adolf Max & Kraaz, Johannes & Wolff-Grohmann, Hans |
Literatur:
- Hugo, P., Geschichte der St. Pauls-Gemeinde zu Berlin-N., Berlin 1935 / Seite 5ff., 106ff.
- Rave, Schinkel Lebenswerk, 1941-1962 / Seite Bd. 1; 301ff., bes. 323ff.
- Topographie Mitte/Wedding, 2004 / Seite 119f.
Teilobjekt Kirche ev.
Teil-Nr. | 09030179,T,001 |
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Sachbegriff | Kirche ev. |
Entwurf | 1828 |
Datierung | 1832-1835 |
Entwurf | Schinkel, Karl Friedrich (Architekt) |
Ausführung | Berger (Architekt) |
Bauherr | Friedrich Wilhelm III. (König von Preußen) |
Die evangelische St. Pauls-Kirche an der Badstraße 50-51, Ecke Pankstraße 53 gehört zu den vier Pfarrkirchen, die von König Friedrich Wilhelm III. gestiftet wurden, um die geistliche Versorgung in den nördlichen Vorstädten Berlins zu verbessern. (1) Karl Friedrich Schinkel entwarf einfache, turmlose Saalkirchen, die mit ihrer schlichten und doch würdevollen Form für den evangelischen Kirchenbau des 19. Jahrhunderts wegweisend waren. Die 1832-35 errichtete Pfarrkirche des Gesundbrunnens, die wie St. Elisabeth in der Rosenthaler Vorstadt als Putzbau im "antiken Stil" gestaltet ist, erinnert an römische Podientempel. Der Außenbau wird durch gleichmäßig aufgereihte Pilaster mit korinthischen Kapitellen gegliedert, während die Wandflächen mit einem Fugenschnitt versehen sind. An der Portalfront, ausgerichtet zur Badstraße, führt eine breite Freitreppe zu drei rechteckigen Eingängen. Über dem Gebälk folgt ein akroterienbesetzter Dreiecksgiebel. Dass die Saalkirche eingezogene Emporen besitzt, erkennt man an der doppelten Fensterreihe der Längsseiten. Die Treppenhäuser und die Nebenräume in den Eckbereichen zeichnen sich durch die verdoppelten kleineren Öffnungen der seitlichen Achsen ab. Im Zweiten Weltkrieg wurde St. Paul bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Beim Wiederaufbau 1952-57 schuf Hans Wolff-Grohmann einen modernen, betont schlichten Kirchenraum, der klassizistische Motive vereinfacht aufgreift. (2) Dazu zählen die breiten Wandvorlagen, die den Chor mit seiner halbrunden Apsis einfassen. Der bildliche Schmuck beschränkt sich auf eine kupfergetriebene Kanzelverkleidung, die Szenen aus dem Leben des Apostels Paulus zeigt. Max Spitta errichtete neben der St. Pauls-Kirche 1889-90 einen freistehenden Glockenturm.
(1) Bellermann, Christian Friedrich: Die St. Paulsgemeinde vor Berlin. Kurze Beschreibung derselben und ihres Grundes und Bodens, bei Gelegenheit der ersten Jahresfeier ihrer Kirchweih. Berlin 1836; Bellermann, Christian Friedrich: Die St. Paulsgemeinde vor Berlin. Zweites Stück. Berlin 1838; Bellermann, Christian Friedrich: Die St. Paulsgemeinde vor Berlin. Drittes Stück. Berlin 1849; Buttmann, Philipp: Die St. Pauls-Gemeinde zu Berlin. Zur Jubelfeier des 50jährigen Bestehens der Gemeinde. Fortsetzung der von dem Pfarrer Bellermann verfaßten Berichte über die Geschichte dieser Gemeinde von 1848 bis 1885. Berlin 1885; Lütkemann 1926, S. 89-90; Hugo, Paul: Geschichte der St.-Pauls-Gemeinde zu Berlin-N. Zum 100jährigen Bestehen der Gemeinde am 12. Juli 1935. Berlin 1935; Rave, Paul Ortwin: Karl Friedrich Schinkel. Berlin. Erster Teil. Bauten für die Kunst, Kirchen / Denkmalpflege. Berlin 1941, S. 301-342; 125 Jahre St. Pauls-Kirche. Festschrift zum Kirchweihjubiläum der ev. Kirchengemeinde St. Paul in Berlin N 65, Badstraße 50, am 17. Juli 1960. Berlin 1960; Kühne/Stephani 1978, S. 280-281; Schwarz 1981, Bd. 2, S. 159; Segers-Glocke 1981, S. 1-12, 26-28; Franz-Duhme/Röper-Vogt 1991; Müller 1993, S. 327-332; BusB VI, S. 360; Dehio Berlin 2000, S. 474; Hoffmann-Tauschwitz 1986, S. 248-252; Goetz/Hoffmann-Tauschwitz 2003, S. 147.
(2) 125 Jahre St. Pauls-Kirche. Festschrift zum Kirchweihjubiläum der ev. Kirchengemeinde St. Paul in Berlin N 65, Badstraße 50, am 17. Juli 1960. Berlin 1960, S. 28-35.
Teilobjekt Gemeidehaus St. Paul und Brauthalle
Teil-Nr. | 09030179,T,002 |
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Sachbegriff | Gemeindehaus & Saalbau |
Datierung | 1910-1911 |
Entwurf | Kraaz, Johannes (Architekt) |
Bauherr | Kirchengemeinde St. Paul |
Das 1910-11 von Johannes Kraaz erbaute Gemeindehaus (1) mit Konfirmandensälen und Wohnungen für Gemeindebedienstete leitet zu den Mietshäusern der Badstraße über. Mit seinen klassizistischen Fassaden antwortet das Gebäude dem Schinkelbau. Gemeindehaus und Kirche sind durch die Brauthalle verbunden. Die freistehende Pfarrkirche ist von der belebten Straßenkreuzung etwas abgerückt. Auf dem kleinen Vorplatz steht das 1872 eingeweihte und 1929 mit einem Sockel versehene Kriegerdenkmal. (2) Der Obelisk mit Adler erinnert an die Bewohner des Gesundbrunnens, die im Deutsch-Französischen Krieg und im Ersten Weltkrieg gefallen sind.
(1) Müller 1993, S. 335-337.
(2) Das Kriegerdenkmal wurde 1872 von Steinmetz Pfaffenberg geschaffen. Der Obelisk wurde 1909 erhöht und 1929 umgearbeitet. Weinland, Martina: Kriegerdenkmäler in Berlin 1870 bis 1930. Frankfurt am Main-Berlin-New York-Paris 1990, S. 143.
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