Denkmaldatenbank
Geschäftshaus Hausvogteiplatz 3, 4
09030004 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Hausvogteiplatz 3, 4 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Geschäftshaus |
Fertigstellung | 1893 |
Umbau | nach 1945 |
Entwurf | Krause, Hermann August (Architekt) |
Entwurf | Gebhardt, Gustav (Architekt) |
Ausführung | Alterthum und Zadeck (Baufirma) |
Das 1892-93 von der Architektengemeinschaft Alterthum & Zadek erbaute Lager- und Warenhaus "Am Bullenwinkel", Hausvogteiplatz 3-4 (1) wurde zu einer Zeit errichtet, als der Hausvogteiplatz ein völlig neues Gesicht erhielt und große Konfektionshäuser entstanden. Für den Durchbruch der Taubenstraße in den Hausvogteiplatz am so genannten "Bullenwinkel" wurden zwischen 1888 und 1891 das Haus Taubenstraße 4, das den Abschluss der Taubenstraße gebildet hatte, abgetragen, die Grundstücke Nr. 3 und 4 zusammengelegt und der Neubau 1893 in die Flucht des Durchbruchs der Taubenstraße gestellt. (2) Für das unregelmäßige, spitzwinklige Grundstück fanden die Architekten eine geschickte Lösung, die den Raum ausnutzte und große, frei einteilbare Geschäftsräume schuf.
Bei Instandsetzungen des Gebäudes nach dem Zweiten Weltkrieg waren das Dach als Vollgeschoss ausgebaut und die Fassade durch Überputzen verändert worden. Durch die Wiederherstellung der historischen Straßenfront im Rahmen der Sanierung 1996-97 ist durch Restaurierung beziehungsweise Rekonstruktion der Fassadenoberfläche, des Baudekors, der Fenster und die Wiederherstellung der Kielbogenform des Daches mit gewölbten Atelierfenstern die bauzeitliche Gestalt zurückgewonnen worden. Das klare Raster von vertikalen Stützen und horizontalen Brüstungen besaß eine für die Bauzeit um 1895 charakteristische, historisierende Dekoration mit einem zinnenbekrönten Rundbogenportal und schmiedeeisernen Tor.
(1) BusB 1896, Bd. III, S. 77f.; Junk 1899; o.V., Giebel des Haus am Bullenwinkel in Berlin, in: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 8 (1895), S. 31, 51, Taf. 90.
(2) Der Name "Bullenwinkel" geht angeblich darauf zurück, daß an dieser Stelle der Taubenstraße Rinder zusammengetrieben wurden. Die Taubenstraße endete vorher vom Gendarmenmarkt kommend als Sackgasse und war vom Hausvogteiplatz durch Häuser und Stadtgraben abgetrennt.
Literatur:
- BusB III 1966 / Seite 77-78
- Junk, C./ Neue Berliner Kauf- und Warenhäuser in
Schweizerische Bauzeitung 34 (1899) / Seite 77, 80f. - N.N./ Giebel des Hauses am Bullenwinkel in Berlin in
Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 8 (1895) / Seite 31, 51 - Licht, Hugo/ Architektur der Gegenwart, Suppl. zu IV., 1898 / Seite 42-48, Abbildungen von 1907
- Grothe, Jürgen/ Berlin-Mitte um die Jahrhundertwende, 1991 / Seite 331 f.
- Topographie Mitte/Mitte, 2003
Kontakt
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Landesdenkmalamt Berlin
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