Denkmaldatenbank
Garten Esmarch
09020850 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Wannsee |
Adressen | Am Kleinen Wannsee 7 |
Denkmalart | Gartendenkmal |
Sachbegriff | Villengarten & Wirtschaftsgebäude & Bootshaus & Einfriedung & Uferbefestigung |
Datierung | 1887, um 1900, 1912-1913, 1939 |
Entwurf | Stegmüller, Paul (Architekt) |
Entwurf | Grünfeld, Max |
Entwurf | Hammerbacher, Herta |
Bauherr | von Esmarch, Erwin |
Der 1887 für Erwin von Esmarch entstandene Garten Esmarch, Am Kleinen Wannsee 7, besitzt die in der weiteren Besiedlung des Seeufers üblichen Dimensionen der Grundstücke und ist mit Blick auf den Gesamtzusammenhang der Parklandschaft in der Kolonie Alsen gestaltet. (1) Eine behutsame, sich in das Vorhandene einfügende Überformung wurde 1939 durch die Gartenarchitektin Herta Hammerbacher vorgenommen. In den Jahren 2006-08 erfolgte eine grundlegende Instandsetzung der Gartenanlage.
Hinter einem 1912 errichteten Eisenzaun, der mit grotesken Masken an die Pfeiler anschließt, erstreckt sich der weitläufige Vorgarten als einfache Rasenfläche mit großzügiger Vorfahrt zum 1887 von Paul Stegmüller entworfenen Haus mit Nebengebäuden. Bemerkenswert sind vier, die Jahreszeiten darstellende Puttenfiguren aus rotem Sandstein, die ursprünglich die hohen Pfosten der Zufahrtstore schmückten, und im Rahmen der Instandsetzung in einem neu gestalteten Rosengarten an der Nordseite des Hauses platziert wurden. Von hier führt ein Weg über eine Treppenanlage aus rotem Sandstein, die zum Haus hin von einer Trockenmauer gestützt wird, bis zur großzügigen Gartenterrasse. Die Sandsteinplatten sind im Römischen Verband verlegt und gehen wiederum in Stufen über, die sich über die gesamte Terrassenlänge erstrecken und auf den zum See abfallenden Rasenhang überleiten. Von der Südwestecke führt ein geschwungener Stufenweg den Abhang bis zum Bootshaus am Ufer hinab. In der Materialwahl nehmen die 1939 geschaffenen Plattenbeläge und Stufen auf den am Haus verwendeten Sandstein Bezug. Ausbildung von Terrasse, Treppen- und Wegeverlauf sowie die Verlegeart des Belags zeigen die typische Handschrift Herta Hammerbacher.
An der anderen Terrassenseite beginnt der einstige Rundweg der Erstanlage, der unter Verwendung originaler Einfassungsklinker instand gesetzt wurde und ebenfalls bis zum Ufer reicht. Dort stellt er in weitem Bogen die Verbindung bis zum 1912 errichteten Bootshaus mit Aussichtsterrasse auf dem Dach her. Der offen gehaltene Rasenhang wird an den Seiten von einem beachtlichen Baumbestand gerahmt: einer mächtigen Buche, Linden und einer Kieferngruppe, unter der eine weitere Skulptur aus rotem Sandstein steht.
1) Der Bakteriologe Erwin von Esmarch (1855-1915) arbeitete 1882-91 in Berlin u.a. mit Robert Koch. Er war mit Else Ravené verheiratet. Vgl. http://www.whonamedit.com/doctor.cfm/2507.html (zuletzt geprüft am 01.03.2013). Das Grundstück war 1891-1912 in Besitz von Philipp Hirschfeld; 1912 wurde die Eingangsseite von Max Grünfeld für Leo Lustig umgestaltet. Vgl. Heinisch/Schumacher 1988, S. 169; Bauakten Am Kleinen Wannsee 7, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, Bau- und Wohnungsaufsicht. Zum Garten siehe: Gartendenkmale in Berlin: Privatgärten 2009, S. 198 mit weiterführenden Literaturangaben.
Literatur:
- Privatgärten in Berlin, Petersberg 2005 / Seite 198
- Topographie Zehlendorf/Wannsee, 2013 / Seite 80
- Heinisch/Schumacher: Colonie Alsen, Berlin 1988 / Seite 169
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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