Denkmaldatenbank
Gartenarchitektur, Statue Nollendorfplatz 3, 4 Kleiststraße 41, 42, 43 Motzstraße 8
09020848 | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Schöneberg |
Adressen | Nollendorfplatz 3, 4 Kleiststraße 41, 42, 43 Motzstraße 8 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Gartenarchitektur & Statue |
Fertigstellung | 1891 |
Entwurf | Piater, Franz |
Ein seltenes und ungewöhnliches Zeugnis dieser Art verbirgt sich beispielsweise im Blockinneren der Parzellen Kleiststraße 41 und Motzstraße 8. Auf den beiden aneinander stoßenden Grundstücken errichtete der Bauherr und Architekt Franz Piater im Jahr 1891 je ein Mietshaus mit Vorderhaus, Seitenflügel und Quergebäude. (1) Die Freiflächen zwischen den beiden Quergebäuden und der gemeinsamen Grundstücksgrenze ließ er spiegelbildlich als Schmuckgärten mit Rondellen anlegen und die Grenzmauer auf beiden Seiten als frei stehende Gartenarchitektur in antikisierender Formensprache gestalten, heute unter der Adresse Nollendorfplatz 3-4 zu finden. Die 2,80 Meter breite und 3,70 Meter hohe Mauer mit einer Ädikula-Architektur aus ionischen Säulen, Rundbogen, Architrav und Kranzgesims mit Zahnschnitt steht als Point de vue jeweils in der Achse der beiden Hofdurchfahrten. An der Nordseite hat sich darüber hinaus zwischen den Säulen eine Skulptur erhalten, die eine weibliche Gewandfigur zeigt. Die etwa 1,70 Meter große Statue ist im klassischen Kontrapost dargestellt und war ursprünglich möglicherweise durch ein Attribut in der - nicht erhaltenen - ausgestreckten rechten Hand als Flora oder Pomona gekennzeichnet. (2) Die reizvoll gestaltete Gartenarchitektur mit Statue zeugt von der hohen Ausstattungsqualität der Mietshäuser des späten 19. Jahrhunderts im Viertel rund um den Nollendorfplatz.
(1) Das Haus Kleiststraße 41 wurde im Krieg zerstört und in den 1950er Jahren durch einen Neubau ersetzt. Der Architekt Franz Piater baute bereits in den 1870er Jahren einige Villen in der Kolonie Westend und um 1890 zwei Wohn- und Geschäftshäuser im Wedding.
(2) Delfs, Arne: Die schöne Unbekannte vom Nollendorfplatz. In: Berliner Morgenpost vom 2.11.1997, S. 12. Bauakten im Bezirksamt Schöneberg und im Berliner Landesarchiv (Rep. 211, Acc. 1674, Nr. 1429-31); Erfassung Landesdenkmalamt Berlin (Deutung, Zuschreibung und Herstellung der Statue sind unklar).
Literatur:
- Delfs, Arne, Die schöne Unbekannte vom Nollendorfplatz in Berliner Morgenpost / Seite 02.11.1997; 12
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 155
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.