Denkmaldatenbank

Mietshausgruppe Wundtstraße 5, 7, 7A, 9, 9A, 11 Knobelsdorffstraße 13

Obj.-Dok.-Nr. 09020842
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Wundtstraße 5, 7, 7A, 9, 9A, 11

Knobelsdorffstraße 13
Denkmalart Ensemble
Sachbegriff Mietshausgruppe

Die zwischen Kaiserdamm und Schloßstraße diagonal verlaufende Wundtstraße geht auf den früheren Königsweg (1) zurück, der von der Schloßstraße, an Karpfenteich und Lietzensee vorbei, zum Grunewald führte. Die spitzwinklige Gabelung von Knobelsdorff- und Wundtstraße bildet ein schmales Dreieck, das seit 2004 den Namen Kläre-Bloch-Platz trägt. (2) Hier errichtete der Maurermeister Franz Röseler, wohl mit Unterstützung des Architekten und Kunsthistorikers Dr. Wilhelm Rehme, 1909-10 die fünf stattlichen Mietshäuser Wundtstraße 5/11, Knobelsdorffstraße 13. Die zum Ensemble zusammengefassten Wohnhäuser zeichnen sich durch ihren guten, kürzlich sanierten Erhaltungszustand mit vielen gestalterischen Details in neoklassizistischen Formen aus und stellen bemerkenswerte Beispiele für den Mietshausbau der Zeit um 1910 dar. Darüber hinaus fallen die Häuser Wundtstraße 7 und 9 durch ihre ungewöhnliche Bauform auf: Sie umschließen mit Vorderhäusern, Seitenflügeln und Quergebäuden zwei gemeinsame Innenhöfe, wobei die beiden Vorderhäuser jedoch so weit auseinander gerückt sind, dass der geräumige, gärtnerisch gestaltete erste Hof zur Straße offen ist. Möglicherweise wurde die Idee von der im Entstehen befindlichen Wohnsiedlung des Beamten-Wohnungs-Vereins auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die mehrere offene Gartenhöfe aufweist, inspiriert. Das Mietshaus Wundtstraße 11, das mit zwei Seitenflügeln einen großen Innenhof umschließt, besitzt noch bauzeitliche Details und eine symmetrisch gegliederte, zum Teil vereinfachte Fassadengliederung mit schlichtem Dekor.


(1) 1936 umbenannt nach dem Philosophen und Psychologen Max Wilhelm Wundt (1832-1920).

(2) Der Kläre-Bloch-Platz an der Kreuzung von Knobelsdorff-, Nehring- und Wundtstraße ist mit Laubbäumen und Hochbeeten sowie einer 1991 eingeweihten Brunnenskulptur des Charlottenburger Bildhauers Achim Pahle gestaltet. Kläre Bloch (1908-1988) war eine der ersten Taxifahrerinnen Berlins und versteckte Verfolgte des NS-Regimes in ihrer Wohnung Horstweg 28.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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