Denkmaldatenbank

Mietshausgruppe Wulfsheinstraße 3, 5, 6, 7, 8

Obj.-Dok.-Nr. 09020836
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Wulfsheinstraße 3, 5, 6, 7, 8
Denkmalart Ensemble
Sachbegriff Mietshausgruppe

Ähnlich wie in der Charlottenburger Altstadt, wo der Stadtgrundriss mit rundem Kirchplatz (Gierkeplatz) und rechtwinkligem Straßenraster noch den Bebauungsplan des Schlossbaumeisters Johann Friedrich Eosander von 1706 erkennen lässt und sich Beispiele der ältesten Wohnbebauung Charlottenburgs erhalten haben, sind auch im ehemaligen Schlossviertel Teile der auf das 18. Jahrhundert zurückgehenden baulichen Strukturen beispielsweise in der Wulfsheinstraße (1) bewahrt. Die Entwicklung der Bebauung im 19. Jahrhundert lässt sich hier in Grund- und Aufriss der fünf Mietshäuser Wulfsheinstraße 3, 5-8 sowie im kleinteiligen Zuschnitt der Parzellen noch nachvollziehen: Das kleine Haus Wulfsheinstraße 6 stammt aus dem Jahr 1823, wurde später zwar verändert, ist aber in seiner Grundstruktur noch ablesbar. Das Mietshaus Wulfsheinstraße 8 entstand 1869-70 durch Umbau eines Wohnhauses von 1829, das im Kern noch vorhanden ist. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind die Bauten Wulfsheinstraße 3, 5 und 7 zwischen 1886 und 1888 als einfache viergeschossige Mietshäuser errichtet worden, die über breite Tordurchfahrten erschlossen werden und mit flachem seriellen Dekor ohne Erker oder Balkone gestaltet sind.


(1) Benannt nach dem Stadtverordnetenvorsteher Gustav Emanuel Wulfshein (1807-1880). Die ehemalige Jägerstraße führte von der Schloßstraße direkt auf den 1707 erbauten Jägerhof König Friedrichs l. in der Orangenstraße (heute Nithackstraße) zu, der den Jägern mit ihren Hunden, Pferden und Wagen diente. Bald nach 1801 wurde das Grundstück des Jägerhofs an den Charlottenburger Magistrat verkauft, hier steht heute die Eosander-Schinkel-Grundschule (Nithackstraße 8/16). Vgl. Gundlach, Wilhelm: Geschichte der Stadt Charlottenburg, Bd. 2, Berlin 1905, S. 278.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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