Denkmaldatenbank
Mietshausgruppe Meinekestraße 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10
09020774 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Meinekestraße 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 |
Denkmalart | Ensemble |
Sachbegriff | Mietshausgruppe |
Datierung | 1902-1903 |
Entwurf | Fröhlich, Max & Päpper, Wilhelm & Glasenapp, Robert & Theess, August & Bering, J. & Fraenkel, Max (Architekt) |
Auf der Meinekestraße haben die acht Mietshäuser Meinekestraße 3-10 den Charakter der einst vornehmen Wohngegend in bemerkenswerter Geschlossenheit bewahrt. Die zwischen 1898 und 1903 errichteten Wohnhäuser, die als Ensemble zusammengefasst sind, eint die ungewöhnliche Breite ihrer Vorderhäuser, an die sich jeweils zwei Seitenflügel und ein Quergebäude (außer Meinekestraße 7) anschließen, sowie der symmetrische Aufbau ihrer Fassaden mit reich dekorierten Eingangsportalen in der Mittelachse und Stuckdekor in historistischen Formen, die sich mit einzelnen Jugendstil-Details mischen. Während die ursprünglich sehr großen Wohnungen mit bis zu elf Zimmern meist schon in den 1930er Jahren unterteilt und die Fassaden nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise vereinfacht instand gesetzt oder rekonstruiert wurden, sind die besonders luxuriös gestalteten Vestibüle und Treppenhäuser, zu denen neben einer Portiersloge immer auch ein Fahrstuhl gehörte, bei fast allen Häusern noch vorhanden. So beispielsweise im 1898-99 von Wilhelm Päpper errichteten Haus Meinekestraße 6, das ein geräumiges überwölbtes Vestibül mit elegant ausschwingender Treppe, Ritterbildern an den Wänden und einer Empore besitzt. Auch in den Häusern Meinekestraße 5, 7 und 8 sind die Eingangsbereiche sehenswert. In ihrer Anlage bemerkenswert sind die beiden 1899-1900 durch den Architekten August Theess erbauten Häuser Meinekestraße 8 und 9, die das übliche Bebauungsschema durchbrechen und ihren gemeinsamen Innenhof zur Straße öffnen. (1) Während das Mietshaus Meinekestraße 4 innerhalb des Ensembles durch eine in seltener Vollständigkeit erhaltene neobarocke Gestaltung an Fassade, Eingangsportal, Vestibül und Treppenhaus besonders auffällt, steht das Haus Meinekestraße 10 auch wegen seiner historischen Bedeutung als Sitz Zionistischer Organisationen vor dem Zweiten Weltkrieg im Fokus.
(1) Jedes der beiden Häuser verfügte über zwei große Wohnungen pro Etage mit 176 und 313 Quadratmetern. Vgl. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. B, Die Wohngebäude, Mehrfamilienhäuser, Berlin-München-Düsseldorf 1974, S. 186.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.