Denkmaldatenbank
Haus Buchthal
09020751 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Westend |
Adressen | Lindenallee 20, 21, 22, 33, 34, 35 Halmstraße 1, 2, 3, 13, 14 Klaus-Groth-Straße 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 |
Denkmalart | Ensemble |
Sachbegriff | Villa & Wohnhaus & Remise & Stall |
Datierung | 1906-1921 |
Der südliche Abschnitt der Lindenallee, die Klaus-Groth-Straße und die Halmstraße, deren Terrain erst im Zuge der Erweiterung der Villenkolonie nach 1905 parzelliert wurde, sind geprägt durch die dichte räumliche Abfolge von elf großen, ortsbildtypischen Villen beziehungsweise Landhäusern sowie einen Privatgarten. Sie bilden ein Denkmalensemble, das die unverwechselbare Atmosphäre einer kaiserzeitlichen Villenkolonie-Bebauung bewahrt hat.
Zum Ensemble zählt die ortsgeschichtlich bedeutende Remise (Klaus-Groth-Straße 8) des ehemals weitläufigen Anwesens des Bauunternehmers Schrobsdorff. Dessen Tätigkeit in Westend dokumentiert beispielhaft das gründerzeitliche Doppelhaus auf dem gegenüberliegenden Grundstück von 1906-07 (Klaus-Groth-Straße 4-5), das gleichzeitig mit der Remise entstand. Rechts von ihm liegt das größte und sachlichste von insgesamt drei englisch beeinflussten Landhäusern des Ensembles, Klaus-Groth-Straße 3 (1909). Ein typischer Vertreter dieser Architekturmode findet sich schräg gegenüber: Klaus-Groth-Straße 8 (1912-13). Dessen Privatgarten ist der einzige denkmalgeschützte in der Villenkolonie Westend. Ein frühes Beispiel für den Landhausbau ist die Lindenallee 21 von der ersten deutschen Architektin Emilie Winkelmann. Die Vielfalt des Bauens jener Epoche dokumentiert das städtisch geprägte Eckhaus Klaus-Groth-Straße 7 (1911-12). Hier wurde das Raumprogramm einer Villa ursprünglich auf zwei Etagen gebannt. Diesem Nutzungstyp der Mietetagenvilla/Mehrparteienvilla entsprachen auch die drei großvolumigen, kubischen, unmittelbar nebeneinander gelegenen Häuser Lindenallee 33 (1907-08), Lindenallee 34 (1908-09) sowie Lindenallee 35 (1913-14) von Grisebach & Steinmetz. Die Arztvilla Lindenallee 20 von Erich Blunck (1909) orientiert sich an einer sachlicheren Formensprache, ebenso wie das schlichte Doppelhaus Halmstraße 2-3 (1908-09, Paul Zimmerreimer).
Von den zehn Villen und Landhäusern des Ensembles, die sämtlich in der späten Kaiserzeit zwischen 1906 und 1913 entstanden, und sich zumeist auf schmalrechteckigen Grundstücken mit oftmals originaler Einfriedung befinden, unterscheidet sich das Haus Lindenallee 22 gravierend: Es präsentiert sich in markanter Ecklage, gilt als das berühmteste expressionistische Haus Berlins (1922-23, Gebrüder Luckhardt), und ist heute durch den sachlichen Umbau von 1929 und die 2016 erfolgte bauliche Ertüchtigung geprägt.
Kontakt
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Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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