Denkmaldatenbank

Mietshausgruppe Leonhardtstraße 3, 4, 5, 6, 22, 23 Friedbergstraße 1, 6

Obj.-Dok.-Nr. 09020744
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Leonhardtstraße 3, 4, 5, 6, 22, 23

Friedbergstraße 1, 6
Denkmalart Ensemble
Sachbegriff Mietshausgruppe
Datierung 1896-1904

Zwischen dem Stuttgarter Platz und dem Amtsgerichtsplatz, zum Teil auch weiter bis zum Lietzensee, erstreckt sich eine kaum gestörte Mietshausbebauung der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür stellt das Ensemble aus fünf Mietshäusern Leonhardtstraße 3-6, 22-23 dar. An der nordöstlichen Seite der Straße entstanden in den Jahren 1903-04 die Häuser Nr. 3-6 von unterschiedlichen Baumeistern. Die Eckhäuser Leonhardtstraße 22 und 23 waren bereits 1897-98 und 1896-97 errichtet worden; sie flankieren die spitzwinklige Einmündung der Friedbergstraße und bilden auf der nordwestlichen Straßenecke einen kleinen dreieckigen Platz aus. Besonders die prachtvoll übergiebelten Mittelrisalite der Häuser Leonhardtstraße 3-6 drücken den Anspruch dieser vom Lärm der Stadtbahn weitgehend abgeschirmten bürgerlichen Wohngegend aus. Auch wenn sich die originale Fassadenfassung nicht überall erhalten hat, so vermitteln sie doch den gehobenen Standard der Bebauung, der auch durch die Innenausstattung dokumentiert wird. Im Hof des Hauses Leonhardtstraße 4, 1903-04 von Gustav Schmidt errichtet, hat sich ein Wandbild erhalten, das, über zwei Geschosse reichend, die Werbung eines Barden um die Dame seines Herzens zeigt. Die Häuser Leonhardtstraße 5 und 6, beide 1903-04 von Paul Schönradt erbaut, weisen jeweils ein geräumiges Vestibül auf, das Durchfahrt und Eingang zu einem Raum zusammenfasst, die beiden Raumfunktionen aber durch ein hüfthohes Geländer voneinander trennt. Das Haus Leonhardtstraße 23, 1896-97 von Hermann Thöns, hat seine prachtvolle Fassade in neobarocken Formen vollständig bewahrt. Dagegen wurde das Eckhaus Leonhardtstraße 22, Friedbergstraße 6, 1897-98 von Paul Spitzenberg errichtet, bereits 1937 mit einer schmucklosen Fassade neu gestaltet. Im Inneren sind jedoch noch ein neobarockes Vestibül und eine außergewöhnliche Haupttreppe mit halbkreisförmigem Auge erhalten.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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